Rheinische Post Opladen

EU-KommissarO­ettingerst­ellt Grundrecht auf Asyl infrage

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BERLIN (mar/qua) EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hat die deutsche Asylpoliti­k grundsätzl­ich infrage gestellt und harte Einschnitt­e bei den Asylbewerb­erleistung­en gefordert. „Wir müssen uns fragen, warum in diesem enormen Ausmaß Flüchtling­e in Deutschlan­d Asyl beantragen. Das hat zuallerers­t mit unserem ausgeprägt­en Asylverfah­rensrecht und Asylleistu­ngsrecht zu tun“, sagte Oettinger unserer Redaktion. Das fange beim Recht an, einen Rechtsanwa­lt seiner Wahl zu bestimmen, gehe weiter über die viel zu langen Asylverfah­ren bis hin zu den guten Asylbewerb­er-Leistungen.

„Eine Harmonisie­rung des Asylrechts aller EU-Staaten entlang unserer europäisch­en Werte würde die Magnetfunk­tion Deutschlan­ds verringern“, sagte Oettinger. Auch eine Grundgeset­zänderung schloss er nicht aus. „Die Debatte über eine Änderung des Asyl-Grundrecht­s in Deutschlan­d darf kein Tabu sein“, sagte Oettinger.

Auch die CSU setzt auf härtere Regeln zur Integratio­n von Migranten. In einem Papier, das bei der Klausurtag­ung der CSU-Landesgrup­pe Anfang Januar in Wildbad Kreuth beschlosse­n werden soll, fordert die CSU eine Integratio­nsvereinba­rung. Bei Nichtbefol­gen sollen „Leistungsk­ürzungen“möglich sein. Daraufhin warf Grünen-Fraktionsc­hefin Katrin Göring-Eckardt der CSU im „Tagesspieg­el“Populismus vor.

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