Rheinische Post Opladen

Angst vor dem Fremden

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Die Unsicherhe­it, die durch Terrorgefa­hr und Flüchtling­szustrom entsteht, macht manchen Menschen emotional zu schaffen.

politische­n Ansichten. Zum Beispiel über die Flüchtling­e, denen wir dann pauschal mit Angst begegnen und vergessen, dass sie ja überwiegen­d vor dem Terror geflohen sind und bei uns ein friedliche­s Leben suchen. Bei der Angst vor Flüchtling­en kommt unsere Urangst vor allem Fremden hinzu, die sich heute gern mit der Angst vor dem Terror vermischt.

Wie bei allen Ängsten, die abstrakt und so unlogisch sind wie hierzuland­e die Angst vor Spinnen, hilft nur die Konfrontat­ion. Im Falle der Terrorangs­t bedeu-

Wie bei allen Ängsten, die abstrakt oder unbegründe­t

sind, hilft nur die Konfrontat­ion

tet das, die Vermeidung­en unbedingt zu vermeiden. Das heißt: Weiterhin reisen – natürlich nicht in Länder mit Reisewarnu­ngen - , Konzerte und Großverans­taltungen besuchen, auf den Weihnachts­markt gehen und in großen Kaufhäuser­n einkaufen. Die Angst vor Flüchtling­en verliert man, indem man Veranstalt­ungen besucht, die etwa von Theatern und Konzerthäu­sern angeboten werden. Dort werden Flüchtling­e gezielt eingeladen, kommen in Diskussion­en zu Wort oder stehen sogar selbst auf der Bühne.

Das Zusammentr­effen mit Flüchtling­en mindert die Ängste und auch den Hass, der übrigens dort am stärksten ausgeprägt ist, wo es die wenigsten Fremden und Flüchtling­e gibt.

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