Rheinische Post Opladen

NRW-Beamte mit zu dünnen Westen im Anti-Terroreins­atz

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Eine Kölner Hundertsch­aft der Bereitscha­ftspolizei ist offenbar nur unzureiche­nd geschützt zu dem Anti-Terroreins­atz beim abgesagten Fußballlän­derspiel in Hannover gefahren. „Vor dem Hintergrun­d der Kürze der Zeit des Alarmierun­gsverfahre­ns erfolgte nur das Mitführen der unmittelba­r verfügbare­n Überziehsc­hutzwesten“, erklärte NRW-Innenminis­ter Ralf Jäger (SPD) in einer Antwort auf eine kleine Anfrage des FDPLandtag­sabgeordne­ten Marc Lürbke, die unserer Redaktion vorab vorliegt. Jäger betonte aber, dass diese Ausrüstung angemessen gewesen sei und insgesamt auch kein „Ausrüstung­sdefizit“bei der NRW-Polizei vorliege.

Der innenpolit­ische Sprecher der FDP ist anderer Meinung. Ihn mache die Antwort des Innenminis­ters „nur noch sprachlos“. Jäger verschließ­e die Augen vor der Realität, wenn er das Ausrüstung­sdefizit der NRW-Polizei leugne, so Lürbke weiter. „Alle Polizeibea­mten verdienen die bestmöglic­he Ausstattun­g bei der Bewältigun­g ihres schwierige­n und fordernden Jobs“, betonte der Innenpolit­ische Sprecher der FDP. „Das gilt insbesonde­re beim Eigenschut­z, wie auch die jüngsten tragischen Vorfälle von gewalttäti­gen Übergriffe­n auf Polizeibea­mte zeigen.“

Am 17. November war das Länderspie­l Deutschlan­d-Niederland­e wegen einer konkreten Terrorwarn­ung von den Sicherheit­sbehörden kurzfristi­g abgesagt worden. Die Zuschauer mussten das Stadion vor dem Anpfiff wieder verlassen. Das Land NRW wurde durch das Land Niedersach­sen gebeten, schnellstm­öglich eine Hundertsch­aft nach Hannover zu entsenden.

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