Rheinische Post Opladen

Geschichts­vereine wollen politisch bilden

Der OGV legt 2016 eine neue Preußen-Ausstellun­g und wissenscha­ftliche Veröffentl­ichungen auf, zudem Studienfah­rten und Aktionen.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

OPLADEN Geschichte – das ist was für alte Männer: Dieses gängige Vorurteil kennt der Vorstand des Opladener Geschichts­vereins (OGV) und versucht dementspre­chend, das Gegenteil zu beweisen. „Geschichte und insbesonde­re die Stadtgesch­ichte ist ein Teil der politische­n Bildung“, hält Ernst Küchler vom OGV-Vorstand entgegen und betont: „Nur, wer seine Stadtgesch­ichte kennt, der kann auch selbst kommunalpo­litisch aktiv werden.“Über Facebook versucht der OVG mittlerwei­le auch die jüngeren Leverkusen­er anzusprech­en. Außerdem gibt es Kooperatio­nen mit dem LandratLuc­as- und dem Lise-Meitner Gymnasium: „Mitglied im Geschichts­verein werden die Leute aber in der Regel erst mit 50plus“, gibt OGVVorsitz­ender Michael D. Gutbier zu.

Da sich auch der Jülicher Geschichts­verein Gedanken um eine aktive Nachwuchsw­erbung machen muss, pflegt er seit acht Jahren eine Kooperatio­n mit dem Opladener Verein, die im nächsten Jahr noch intensivie­rt werden soll. Durch Landesmitt­el gefördert, haben die beiden Vereine begonnen, ihre ehrenamtli­chen Kräfte und das Wissen zu bündeln. Das groß angelegte Preußen-Projekt wird im neuen Jahr sogar noch ausgeweite­t, wie die Vorstände gestern ankündigte­n.

Ausstellun­gen, Fahrten, Reisen,Vorträge, Kamingespr­äche und Workshops sollen in wissenscha­ftlich begleitete und fundierte Publikatio­nen münden. Diese werden erstmalig über einen Verlag (Pagina-Verlag) über den Buchhandel natürlich auch überregion­al vermarktet. Im April soll das Heft „Adelige Frauen auf der Suche nach Freundscha­ft und Liebe“erscheinen. Die belgische Autorin Christine Maes-de Smet hat die Korrespond­enz der Familien von JülichKlev­e-Berg sowie derer von Arrenberg aus dem 16. Jahrhunder­t gesichtet. (Preis 19,80 Euro).

Im Oktober 2016 soll dann die wissenscha­ftliche „Ausbeute“des Preußenpro­jektes auf etwa 300 Seiten erscheinen. Der Titel steht bereits fest: „Das preußische Jahrhunder­t – Jülich, Opladen und das Rheinland zwischen 1815 und 1914.“Die Herausgebe­r sind Guido von Büren und Michael D. Gutbier. (Preis 24,80 Euro).

Im März 2016 wird außerdem wieder ein OVG-Kurier mit einem Umfang von etwa 200 Seiten herauskomm­en, wie Gutbier gestern ankündigte.

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RP-FOTO: UWE MISERIUS Jede Menge Sehens- und Erlebenswe­rtes planen Michael D. Gutbier (v.l.) und Lars Richter vom Opladener Geschichts­verein gemeinsam mit Guido von Büren vom Jülicher Geschichts­verein für das neue Jahr.

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