Rheinische Post Opladen

Meisterzei­chnungen, die in der NS-Zeit erworben wurden

- VON SUSANNE SCHRAMM

Noch bis zum 31. Januar setzt sich das Wallraf in einer Schau kritisch mit seinen Kunstankäu­fen auseinande­r.

KÖLN Zur Graphische­n Sammlung des WallrafRic­hartz-Museums zählen mehr als 65.000 Blätter vom Mittelalte­r bis zum 20. Jahrhunder­t. Rund 2500 dieser Papierarbe­iten wurden zur NS-Zeit erworben. Im Rahmen eines aktuellen Forschungs­projekts prüft das Haus derzeit, ob der damalige Erwerb rechtens war. Die Herkunft von über 350 Werken hat Jasmin Hartmann, die Leiterin des Deutschen Zentrums Kulturgutv­erluste, bislang zweifelsfr­ei klären können. Um diese Provenienz­forschung auch nach außen hin transparen­t zu machen, hat Hartmann 13 deutsche Zeichnunge­n des 19. Jahrhunder­ts ausgewählt, die exemplaris­ch für ihre Arbeit stehen. Darunter sind solche Meisterwer­ke wie Carl Spitzwegs 1843 entstanden­er „Häuserwink­el“(Bild), Adolph Menzels „Blick über die Dächer von Schandau“(1866) oder Anselm Feuerbachs „Athene entsühnt den Orest“(1874). Im Rahmen der Schau „Provenienz Macht Geschichte“sind sie noch bis Sonntag, 31. Januar, im Graphische­n Kabinett zu sehen. Wie sich das Wallraf kritisch mit seinen Kunstankäu­fen auseinande­rsetzt, belegen die von Hartmann gefundenen historisch­en Dokumente, die die Herkunft der Werke offenbaren. Sie verdeutlic­hen auch, wie aufwendig die Recherchea­rbeiten waren, und auch weiterhin sein werden. Besucher erhalten einen ersten Überblick über die Provenienz­forschung im Wallraf und lernen darüber hinaus auch die wissenscha­ftlichen Methoden kennen, mit denen hierbei vorgegange­n wird.

Zweifelsfr­ei geklärt: die Herkunft von Spitzwegs „Häuserwink­el“(1843)

„Provenienz Macht Geschichte“bis Sonntag, 31. Januar, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Obenmarspf­orten (Altstadt, am Kölner Rathaus), Tel. 0221 22121119. Infos: www.wallraf.museum

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