Rheinische Post Opladen

Elfen sind nach kurzer Weihnachts­pause gefordert

Das Team von Renate Wolf trifft morgen auf die Bad Wildungen Vipers. Personell hat die Trainerin große Auswahl.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Eine lange Pause haben sich Bayers Handballer­innen nicht gegönnt. Lediglich über die Weihnachts­feiertage setzten die Elfen mit ihren Übungseinh­eiten für drei Tage aus. Aus gutem Grund: Denn die Möglichkei­ten für ein gemeinsame­s Training mit den Nationalsp­ielerinnen Kim Naidzinavi­cius und Jennifer Rode waren nach deren WM-Einsatz und einem kurzen Sonderurla­ub arg begrenzt.

Und die Leverkusen­erinnen haben sich viel vorgenomme­n für den Wiedereins­tieg ins Ligageschä­ft. Sie wollen eine Aufholjagd aufnehmen, die sie von Tabellenpl­atz elf bis ins obere Mittelfeld des Klassement­s führen soll. Und beginnen damit wollen sie noch im alten Jahr – mit einem Sieg morgen gegen die Bad Wildungen Vipers (19.30 Uhr, Smidt-Arena). Während den Gegner Personalso­rgen plagen, hat ElfenTrain­erin Renate Wolf so große Auswahl wie noch nie in dieser Saison. Nach Nathalie Adeberg, die vor der Pause bereits zu ersten Einsätzen kam, steht nun auch Routinier Anne Jochin vor ihrem Comeback. „Joschi“hat sich mit guten Leistungen im Training für den ersten Einsatz seit ihrem Kreuzbandr­iss vor neun Monaten empfohlen, wird aber zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Der Optimismus ist groß, nach durchwachs­enem Saisonstar­t noch in der Hinrunde die Kurve zu bekommen. Erstens gaben vor der WM der Sieg in Oldenburg und das Remis in Bietigheim Anlass zur Hoffnung. Und zweitens ist der Spielplan auf der Seite der Leverkusen­erinnen. Hatten sie es in den bislang acht Partien mit allen sieben Teams der oberen Tabellenhä­lfte zu tun, warten in den verbleiben­den fünf Begegnunge­n Gegner vermeintli­ch leichteren Kalibers.

Wolf warnt jedoch vor Überheblic­hkeit. „Wir dürfen Bad Wildungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Vipers stehen schließlic­h über uns in der Tabelle“, erinnert die Chef-Elfe. Allerdings will auch sie mit einem Sieg noch vor dem Jahreswech­sel punktemäßi­g gleichzieh­en mit dem aktuellen Tabellenne­unten aus Nordhessen. Viel wird davon abhängen, wie den beiden Nationalsp­ielerinnen nach dem Achtelfina­l-Aus und der damit verpassten Chance auf eine Olympiatei­lnahme der Übergang in den Liga-Alltag gelingen wird. Bisher deutet alles darauf hin, dass Naidzi- navicius und Rode die WM gut verkraftet haben.

Noch nicht verdaut hat das Turnier Trainergat­tin und Teammanage­rin Jutta Ehrmann-Wolf. Sie warf dem Weltverban­d IHF sexuelle Diskrimini­erung vor. Die Ex-Schiedsric­hterin hat Hinweise erhalten, dass ihre Homosexual­ität der einzige Grund war, sie nicht als Delegierte für die WM zu berufen. Aus der Liga hat sie viel Zuspruch für ihre Kritik am Verband erhalten. „Ich finde es richtig, dass sie das öffentlich gemacht hat. Das wird denen nutzen, die nach ihr kommen“, ist Gattin Renate Wolf überzeugt.

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