Mal anders denken
Zu „Umweltamt: Steuervorteil für Diesel soll schwinden“(RP vom 18. Dezember): Das Umweltamt empfiehlt die Abschaffung von Steuerprivilegien zunächst für private Haushalte. Das ist nicht nachvollziehbar. Der Familienvater, der sich ein verbrauchsarmes Auto zulegt, um die Haushaltskasse zu schonen, soll zuerst bestraft werden. Er zahlt schon die für Diesel erheblich höhere Kfz-Steuer, die höhere Versiche- rungsprämie und den höheren Preis für Inspektionen. Für die schlechteren Messwerte kann er nichts, hier hat der Staat gegenüber der Industrie versagt. Vielleicht denkt man bei solchen Vorschlägen mal andere Wege: Muss auch noch das dritte Paketauto in der zweiten Reihe parken, um die Internetbestellungen großer Versandhändler, ohne richtige Tariflöhne und Steuerlast in Deutschland, auszuliefern? Müssen noch mehr Lkw aus osteuropäischen Ländern, mit Fahrern zu Dumpinglöhnen, ihre Waren ausliefern? Wie viele Fernbusse sollen die Straßen zusätzlich verstopfen? Wie viele private Bahnunternehmen sollen noch zu schlechteren Bedingungen für die Bediensteten das von Steuerzahlern bezahlte Schienennetz bevölkern? Vielleicht denkt man mal hier über zusätzliche Steuern und Gesetze nach, damit unsere Gesundheit und Infrastruktur entlastet werden. Dirk Wolter Rees Zu „,Paranoide’ Steuerfahnder gewinnen vor Gericht“(RP vom 15. Dezember): Mit Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen. Er ist gut recherchiert. Trotzdem vermisse ich die hoffentlich noch kommende Finalisierung. Dass die Steuerfahnder voll rehabilitiert wurden, ist erfreulich. Was aber passierte mit den Initiatoren der ganzen Angelegenheit? In Ihrem Artikel lassen Sie gewisse „Zuständigkeiten“durchblicken. Was aber passierte mit den damaligen Vorgesetzten der Steuerfahnder, angefangen vom Finanzminister des Landes Hessen bis zum Leiter des zuständigen Finanzamtes oder direkten Vorgesetzten der Betroffenen? Was passierte mit dem Arzt, der die angebliche Paranoia von gleich vier Personen festgestellt hat? Ludwig Krukenkamp 40476 Düsseldorf