Klage gegen neue Autobahn-Brücke
Leverkusener Brücke an der A 1 ist Fall für das Bundesverwaltungsgericht.
DÜSSELDORF (tor) Mit einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht wollen mehrere Bürgerinitiativen eines der wichtigsten Verkehrsprojekte in NRW stoppen: Den Neubau der Leverkusener A1-Brücke, für den Grundpfeiler auf einer ehemaligen Mülldeponie errichtet werden sollen. Dort lagern angeblich krebserregende Schwermetalle. Die Gegner des Projektes reichen heute in Leipzig Unterlagen zur Klage ein.
Mit einem umfangreichen Sicherheitskonzept will der Landesbetrieb Straßen.NRW ein Austreten der Stoffe verhindern. Die Bezirksregierung Köln hat den Bauplan genehmigt. Auch NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) hält das Risiko für beherrschbar. Die neue Brücke soll 2023 nutzbar sein. Die Klage der Bürgerinitiativen könnte die Fertigstellung erheblich verzögern.
Bis dahin ist die marode alte Leverkusener Brücke nur noch mit erheblichen Einschränkungen zu befahren. Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer NRW, sagte unserer Redaktion: „Köln und Düsseldorf sind kaum mehr zu einem vorausberechenbaren Zeitpunkt zu erreichen.“Hauptursache seien die Kettenreaktionen, die von Staus auf der Leverkusener Brücke ausgelöst würden. Zudem hätten im Dezember 40 Baustellen im 30-KilometerUmkreis um Düsseldorf und Köln den Straßenverkehr in NordrheinWestfalen erheblich ausgebremst. Die Folgekosten für die Unternehmen der Region schätzt der Handwerkskammerpräsident auf 480 Millionen Euro pro Jahr.
Ehlert forderte mehrere Sofortmaßnahmen. „Konkret plädiere ich für eine Freigabe von Standstreifen für zusätzliche Fahrspuren, für schnellere Bauphasen und für eine verbesserte Verkehrslenkung“, so Ehlert. Auch der schienengebundene Regionalverkehr müsse „systematisch zur Entlastung einbezogen werden“. Auf den Rhein-Ruhr-Express allein könne die Wirtschaft nicht warten.
HandwerkskammerPräsident fordert bei Staus Freigabe der Standstreifen