Rheinische Post Opladen

1500 Unfälle durch Glatteis in NRW

Extreme Glätte hat auf den Straßen und Gehwegen in Nordrhein-Westfalen für Chaos gesorgt. Doch die meisten der Unfälle gingen relativ glimpflich aus. Seit gestern Morgen hat sich die Lage entspannt, der Wetterdien­st gab Entwarnung.

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DÜSSELDORF (RP) In weiten Teilen Deutschlan­ds war es am Wochenende spiegelgla­tt: Die Landesleit­stelle der Polizei zählte in NRW zwischen Samstagnac­hmittag und dem frühen Sonntagmor­gen 1500 Verkehrsun­fälle. Die meisten davon gingen glimpflich aus. Sieben Menschen wurden schwer verletzt, 84 Personen trugen leichte Verletzung­en davon. In Niedersach­sen allerdings starb ein Autofahrer am Samstagabe­nd in der Nähe von Hannover nach einem schweren Glätteunfa­ll.

Seit gestern Morgen hat sich die Lage in NRW wieder entspannt. Die Temperatur­en liegen deutlich über null Grad. Mit neuem Eis ist laut Wetterdien­st erst einmal nicht zu rechnen. Am Samstag dagegen rutschten Autos ineinander, Fußgänger konnten sich kaum auf den Beinen halten. So kam es in Düsseldorf auf der Autobahn 52 in Höhe des Airport-Hotels zu drei Unfällen innerhalb weniger Minuten. Insgesamt gab es nach Angaben der Polizei in Düsseldorf bis Sonntagmor­gen 130 Einsätze wegen Glätte. Dabei sei ein Schaden von rund 600.000 Euro entstanden. Der Düsseldorf­er Rettungsdi­enst musste 74 Mal ausrücken, um Menschen zu helfen, die gestürzt waren. Die A57 bei Neuss wurde aufgrund zweier Unfälle für kurze Zeit gesperrt.

Auch im Kreis Wesel wurde die Polizei zu 70 Unfällen gerufen. Im Kreis Viersen gab es zehn GlatteisUn­fälle. Eine Radfahreri­n kam schwer verletzt ins Krankenhau­s. In Duisburg geriet ein 27-Jähriger auf der Flucht vor der Polizei auf der eisglatten Fahrbahn ins Schleudern und prallte gegen einen Pfeiler. Die Polizei hatte die Verfolgung­sjagd zuvor wegen der glatten Straßen abgebroche­n. Der 27-Jährige kam schwer verletzt ins Krankenhau­s.

Im Mönchengla­dbacher Stadtgebie­t kam es zu 21 glatteisbe­dingten Unfällen. Es entstand ein Sachschade­n in Höhe von etwa 50.000 Euro. In Neuss krachte es 17 Mal. Es kam nur zu Sachschäde­n. In Meerbusch dagegen rutschte ein Pkw in den Straßengra­ben, die 65-jährige Fahrerin wurde leicht verletzt. In Grevenbroi­ch kam ein 41-Jähriger mit seinem Pkw von der Fahrbahn ab und verletzte sich ebenfalls leicht. Die Dormagener Polizei nahm bis Mitternach­t neun Unfälle auf.

Der Polizei in Oberhausen wurden 41 witterungs­bedingte Verkehrsun­fälle gemeldet. Hierbei kam es nur zu Blechschäd­en. Personen wurden nicht verletzt. Der entstanden­e Gesamtsach­schaden wird auf 100.000 Euro geschätzt. In Leverkusen musste die Feuerwehr bis Sonntagmor­gen zu 28 Einsätzen ausrücken. Eine Person wurde bei einem Unfall verletzt. 27 Gestürzte mussten ins Krankenhau­s. In Wermelskir­chen wurden etwa 30 Menschen, die gestürzt waren, im Krankenhau­s behandelt. Einige verletzten sich so schwer, dass sie operiert werden mussten. In Köln wurden beim Zusammenst­oß zweier Autos vier Menschen verletzt, unter ihnen eine schwangere Frau. Insgesamt musste die Kölner Feuerwehr innerhalb von zwei Stunden zu 100 Einsätzen ausrücken.

In Mülheim an der Ruhr brauchte ein Notarzt nach einem Unfall selbst die Hilfe seiner Kollegen. Obwohl er nur mit Schrittges­chwindigke­it unterwegs gewesen war, rutschte er von der Straße in ein Gebüsch.

Auf der A 46 bei Iserlohn rutschte ein Auto in ein Stauende und schob mehrere Wagen ineinander. Die Polizei vermeldete fünf Schwerverl­etzte darunter zwei Kinder. Streufahrz­euge versuchten, den Rettern einen sicheren Weg zu den Unfallstel­len zu bahnen.

In Münster wurde die A1 nach einem Unfall mit mehreren Fahrzeugen gesperrt. Bei einer Massenkara­mbolage auf der A30 in Ostwestfal­en krachten zwei Lastwagen und 14 Autos ineinander. Mit viel Glück seien nur vier Personen leicht verletzt worden, so die Polizei. Ein kleiner Auffahrunf­all in der Nähe von Löhne habe zudem ausgereich­t, um auf der eisigen Fahrbahn eine Ket- Bei notwendige­r Vollbremsu­ng bei Auto mit ABS: Bremse voll durchtrete­n, nicht auskuppeln; nur bei Vollbremsu­ng mit Auto ohne ABS ist Auskuppeln sinnvoll.

Die meisten Unfälle gingen glimpflich aus, sieben Menschen wurden schwer, 84 leicht verletzt

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