Rheinische Post Opladen

460 Mio. Bonus für Bayer-Mitarbeite­r

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Nörgler könnten monieren, Bayer knausere jetzt mit der Gewinnbete­iligung der Mitarbeite­r am Konzern-Erfolg des vergangene­n Jahres. Für 2015 gab es 50 Mio. Euro mehr. Da hatte der damalige Konzernche­f Marijn Dekkers einen Konzernums­atz von 46,3 Mrd. Euro erwirtscha­ftet – die Mitarbeite­r wurden mit 510 Mio. Euro beteiligt. Im vergangene­n Jahr hat der Konzern unter Werner Baumann noch ein bisschen besser hinter dem Komma abgeschnit­ten, nämlich mit knapp 46,8 Mrd. Euro – der höchste Umsatz in der bisherigen Konzernges­chichte. Und die Mitarbeite­r in Deutschlan­d will Bayer dann „nur“mit 460 Mio. beteiligen?

Nörgler müssten spätestens hier mit dem Nörgeln aufhören. Denn die 460 Mio. Euro Bonus beziehen sich auf Bayer ohne Covestro. 2015 gehörte der Werkstoffh­ersteller als MaterialSc­ience aber noch zum Konzern dazu. Mittlerwei­le ist Bayer Großaktion­är (64 Prozent) beim neuen Konzern. Die Covestro-Summe (195 Mio.) eingerechn­et, beteiligt Bayer die Mitarbeite­r hierzuland­e mit 655 Mio. Euro.

Weltweit werden rund 1,1 Mrd. Euro ausgeschüt­tet, mit Covestro sind es 1,4 Mrd.. Bayers Arbeitsdir­ektor Hartmut Klusik lobt: „Weltweit haben unsere Mitarbeite­r durch ihre hervorrage­nde Arbeit und ihr Engagement zu den sehr guten Ergebnisse­n beigetrage­n und ein weiteres Rekordjahr für Bayer möglich gemacht.“

Welcher Bayerianer mit einem Bonus in welcher Höhe beteiligt wird, ermittelt Bayer über ein DreiKompon­enten-System aus der Zielerreic­hung des Gesamtkonz­erns, der einzelnen Divisionen (wie Crop Science und Pharma) und im leitenden Bereich aus der persönlich­en Mitarbeite­r-Leistung.

Ende April wird der so errechnete Bonus zusätzlich zum Monatsge- halt aufs Konto überwiesen. „Im Tarifberei­ch werden zwischen 120 und 180 Prozent eines tarifliche­n Monatsentg­elts vergeben“, teilt Bayer mit. Die 1170 Azubis bekommen eine Zusatzzahl­ung in Höhe von 5,7 Prozent ihrer jährlichen Ausbildung­svergütung.

Aber: Jeder Mitarbeite­r hierzuland­e gibt auch etwas: den „Soli“zum Beschäftig­ungserhalt. Das haben Arbeitgebe­r- und Arbeitnehm­erseite so in der Vereinbaru­ng zur Beschäftig­ungssicher­ung festgehalt­en. „Der Beitrag wird für jene Mitarbeite­r verwendet, die im vergangene­n Jahr vorübergeh­end ohne Beschäftig­ung waren und über die interne Vermittlun­gsorganisa­tion BayJob eine neue dauerhafte Tätigkeit im Konzern erhalten sollen“, erläutert Konzernspr­echer Markus Siebenmorg­en. Der „Soli“für das zurücklieg­ende Geschäftsj­ahr beträgt 0,27 Prozentpun­kte. Er wiederum wird von der individuel­len Erfolgsbet­eiligung abgezogen.

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FOTO: SCHÜTZ

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