Rheinische Post Opladen

Chicharito fehlt – Schmidt bleibt gelassen

Der Mexikaner verpasste die gestrige Trainingse­inheit wegen muskulärer Probleme. Coach Roger Schmidt plant aber fest mit dem Angreifer für das Spiel am Samstag in Dortmund.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Mit schwarzem Filzstift hat es jemand auf den Zaun des Trainingsg­eländes von Bayer 04 geschriebe­n: „Chicharito – Fußballgot­t“. Zehn Saisontore hat der Mexikaner in dieser Spielzeit bereits erzielt. Er gehört nach wie vor zu den Publikumsl­ieblingen des Werksklubs. Beim Training der Profis gestern Vormittag fehlte der 28-Jährige jedoch. „Er hat noch ein bisschen muskuläre Probleme“, sagte Trainer Roger Schmidt – gab aber sogleich Entwarnung. Ein Einsatz beim Spiel in Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) ist wohl nicht Gefahr.

Rund eine Stunde und 45 Minuten hatte der 49-jährige Fußballleh­rer seine Spieler zuvor auf dem Trainingsp­latz im Schatten der BayArena gefordert, in verschiede­nen Spielforme­n immer wieder die Konzentrat­ion angemahnt. Einfache Fehler, wie sie seinem Team gegen Mainz unterlaufe­n waren, will der Fußballleh­rer gegen den BVB nicht mehr sehen. Neben Chicharito fehlte ansonsten nur Jonathan Tah (Faserriss).

Die 0:2-Niederlage gegen die Rheinhesse­n nagte noch immer am Trainer. „Es war sehr schade, dass wir durch ein paar Unachtsamk­ei- ten in der Anfangspha­se dem Gegner in eine Situation gebracht haben, die sehr schwer zu korrigiere­n war“, erklärte er. Sein Team sei „nicht so disziplini­ert und konsequent“gewesen. Um nun beim Tabellendr­itten Borussia Dortmund punkten zu können, sind das aber zwei Grundvorau­ssetzungen.

Mut macht zumindest das Hinspiel. Anfang Oktober besiegte die Schmidt-Elf den BVB nach Toren von Admir Mehmedi und Chicharito daheim verdient mit 2:0. „Das war insgesamt ein sehr gutes Spiel“, erinnert sich der Coach. Schmidt: „Es stimmt schon, dass wir gerade gegen die guten Mannschaft­en sehr fokussiert waren und unser Spiel sehr gut umgesetzt haben.“

Dortmunds Trainer Thomas Tuchel setzt wie sein Pendant auf der Leverkusen­er Bank auf hohes Gegenpress­ing und unverzügli­ches Umschaltsp­iel nach Ballerober­ung. Da sich die Werkself zumeist eher gegen tief stehende Gegner schwertut: Ein Vorteil für Bayer 04? „Das würde ich nicht sagen“, wiegelt Schmidt ab. „Wenn wir gut spielen, liegt das zumeist an uns selbst.“

Kevin Kampl ist da etwas anderer Meinung. Er findet schon, dass die Spielweise des BVB der Werkself entgegenko­mmt. „Sowohl Dortmund als auch wir wollen offensiven Fußball spielen. Ich glaube, es wird ein sehr offenes, taktisch hochkaräti­ges Spiel“, sagt der Mittelfeld­spieler. Die Pleite gegen Mainz ärgert Kampl allerdings noch immer: „Das war ein Sechs-Punkte-Spiel. Wir hätten in der Tabelle richtig Boden gutmachen können.“Jetzt liege der Fokus aber auf der Partie beim BVB. „Ich freue mich schon auf die tolle Atmosphäre dort“, sagte der Ex-Dortmunder.

Bleibt zu hoffen, dass Chicharito dann auch mit dabei sein kann. Heute wird der Angreifer im Mannschaft­straining zurückerwa­rtet.

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