Zahl der Asylbewerber in der Stadt nimmt erstmals ab
(arl) Zum ersten Mal seit dem Beginn der Flüchtlingskrise verzeichnet die Stadt Düsseldorf eine Abnahme von Asylbewerbern. Im Januar hatte die Stadtverwaltung ein negatives Saldo registriert, der vergangene Monat bestätigt den Trend: Im Februar wurden 209 Asylbewerber der Stadt zugewiesen, 327 Menschen fielen im selben Zeitraum aus der Statistik. Das bedeutet nicht, dass sie alle Düsseldorf verlassen haben: Auch, wer als Asylsuchender anerkannt wird, gilt als Abgang. Insgesamt lebten zum Stichtag 1. März 7590 Flüchtlinge in den Unterkünften, die Zahl hatte im vergangenen Jahr bei bis zu 7800 gelegen.
Die Werte zeigen auch eine zweite Neuerung, wie die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt hat: Erstmals befinden sich in den städtischen Unterkünften mehr anerkannte Flüchtlinge als Asylbewer- ber. 3972 Menschen könnten demnach aus den Sammelunterkünften ausziehen, weil ihr Asylantrag positiv beschieden wurde oder sie aus anderen Gründen über einen sogenannten verfestigten Aufenthaltsstatus verfügen. Allerdings fällt es vielen Flüchtlingen schwer, eine reguläre Wohnung in der Stadt zu finden. Die im Dezember vom Land erlassene Wohnsitzauflage verhindert aber, dass sie in eine andere Kommune umziehen.
Während sich die Lage in den städtischen Unterkünften durch weniger Neuzugänge und ein Bauprogramm in Höhe von 69 Millionen Euro langsam entschärft, wächst der Bedarf an preiswertem Wohnraum – nicht nur für Flüchtlinge. Die Stadt sucht in der Arbeitsgruppe „Wohnen für alle“nach Lösungsansätzen, unter anderem wird der Bau von Sozialwohnungen durch eine Stadttochter diskutiert.