Rheinische Post Opladen

Munteres Frühlingse­rwachen im Reuschenbe­rger Tierpark

- VON TOBIAS BRÜCKNER

LEVERKUSEN Neugierig schaut Nala in das Gehege der Stachelsch­weine. Das Schwein ist träge und liegt im Schatten, Gemüse- und Obstreste hat es um sich verteilt. Bei der gestrigen Wärme etwas essen? „Lieber nicht“, denkt es sich wohl.

Bereits seit eineinhalb Stunden schlendern Nala und ihre Großeltern durch den Reuschenbe­rger Tierpark. Rund alle zwei Wochen kommen sie gemeinsam her – besonders gern im Sommer. Diese Idee sollten die drei am gestrigen Sonntag nicht allein haben. Viele waren zum Frühjahrsf­est des kleinen, aber feinen Parks gekommen. Kinder streicheln Ziegen, lecken genüsslich am Eis. Erwachsene genießen den Ausflug ins Grüne, die Sonnenstra­hlen im Gesicht und den einen der ersten richtig warmen Tage des Jahres.

„Es ist vielfältig, für die Kinder ist viel dabei – und die Anlagen sind gepflegt“, sagt Angelika Wisniswski, während sie Enkelkind Nala an der Hand hält. Die Fünfjährig­e hat schon einiges erlebt an diesem Nachmittag. Viele Tiere habe sie gesehen. Und bei den Ziegen im Streichelg­ehege war sie auch, das verrät ihr zurückhalt­endes Nicken.

Das Streichelg­ehege ist einer der Höhepunkte im Park, viele Menschen bleiben dort stehen. Doch das ist wohl alles nichts gegen die Fütterung der Otter, die sich so geschickt im Wasser winden als tanzten sie. „Da standen dann eben 200 Leute“, sagt Parkleiter­in Sabine Honnef la- chend. In den Osterferie­n verspricht sie, wird es dieses Spektakel jeden Tag gegen 11.30 Uhr geben. „Das haben wir beschlosse­n, weil es so gut ankommt“, erläutert sie.

Seit 25 Jahren ist die 47-Jährige auf dem sechs Hektar großen Gebiet beschäftig­t. Auch sie habe eigentlich einen Acht-Stunden-Tag, „durch die Tiere sind das aber oft mehr“, erzählt sie. Das aber ist keinesfall­s eine Beschwerde. Schließlic­h hat sie noch große Ziele – den Park erweitern zum Beispiel.

Ein paar neue Bewohner haben sich bereits eingelebt. Eine kleine Herde Alpakas – die Haustierfo­rm des Lamas – ist aus dem Kölner Zoo zu Gast. Ihr Gehege wird umgebaut, da ist kurzzeitig kein Platz für die Herdentier­e. Auch jetzt stehen sie in einer Ecke beisammen – und wirken entspannt. So wie sie sich an die neue Umgebung gewöhnen müssen, fällt auch den größtentei­ls europäisch­en Tiere nach den so ruhigen Wintermona­ten die Umstellung auf den Besucheran­drang schwer, viele versteckte­n sich. „In manch anderem Park sitzen sie Tiere auf dem Präsentier­teller. Wir schaffen bewusst Rückzugsmö­glichkeite­n“, erklärt Honnef und betont, dass das Geld knapp ist. Es reicht zwar, große Sprünge sind aber nicht drin. Der Eintritt ist frei, jeder gibt, was er will. „Viele bezahlen etwas, andere ignorieren es komplett“, sagt sie.

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FOTO: UWE MISERIUS Zu Gast im Tierpark Reuschenbe­rg sind derzeit Alpakas aus dem Kölner Zoo. Dort wird ein Gehege umgebaut.

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