Kokain unter Bananen? Großeinsatz in Opladen
In einer Bananenreiferei haben Drogenfahnder 384 Kilogramm eines verdächtigen weißen Pulvers entdeckt. Schätzwert: 40 Millionen Euro.
OPLADEN Als Mitarbeiter der Bananenreiferei bei der Wareneingangskontrolle am Samstag gegen 15.30 Uhr in den eingelieferten Bananenkisten das abgepackte weiße Pulver entdeckten, war ihnen schnell klar: Das ist ein Fall für die Drogenfahndung. Sie alarmieren die Kripo. „Ich war gerade beim Kreuzworträtsel, da rückte die Polizei an“, berichtet ein Anwohner. „Plötzlich war alles voller Streifenwagen.“– „Hier war die Hölle los“, berichtet ein anderer Nachbar der Bananenreiferei. Streifen- und Zivilwagen der Polizei seien vorgefahren, hätten offenbar die Räume durchsucht und massenweise Kisten heraustransportiert.
Noch ist es nur ein sehr konkreter Verdacht, doch sollte er sich be- wahrheiten, ist der Kölner Polizei bei dem Bananengroßhändler womöglich einer der größten Drogenfunde der vergangenen Jahre gelungen. Nach Informationen unserer Zeitung soll es sich um 384 Kilo einer verdächtigen Substanz in Pulverform handeln.
Das Pulver war professionell versteckt und mit einem GPS-Sender versehen. Ob es sich bei den „verdächtigen Substanzen“tatsächlich um Drogen handelt, müssen nun chemische Untersuchungen ergeben. „Die vorläufige Analyse deutet auf einen beträchtlichen Drogenfund hin“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei Köln. Ansonsten halten sich die Ermittler derzeit noch sehr bedeckt. Zu Beschaffenheit und Menge der sichergestellten Substanzen wollten sie gestern noch keine genaueren Angaben ma- chen. Die Ermittlungen zu dem Fund dauern an, hieß es aus dem Kölner Präsidium. Erst heute will die Polizei weitere Informationen zu dem Fall bekannt geben.
Doch wie kam die vermutliche Drogenlieferung in die Opladener Firmenhalle? Bei ihren Ermittlungen muss die Kripo nun mühevoll den Weg der Frachtkisten zurückverfolgen, denn klar dürfte sein: Die Opladener Firma ist offenbar selbst „Opfer“einer Falschlieferung geworden. Bereits vor einigen Jahren hatte sich ähnliches ereignet. Damals hatte ein Mitarbeiter in einer Kiste aus Kolumbien einige Päckchen mit Kokain gefunden, es waren ein paar Kilogramm. Die Polizei gab damals den Verkaufswert gegenüber der Firmenleitung mit 1,5 Millionen Euro an. Diesmal könnte es beträchtlich mehr sein.