Rheinische Post Opladen

Großer Sportsgeis­t beim Turnier auf der Kegelbahn

- VON TOBIAS BRÜCKER

BERGISCHNE­UKIRCHEN Kegeln ist für viele junge Menschen heutzutage nur ein anderes Wort für Bowling. Doch so sehr sich die Sportarten ähneln, bietet das Kegeln eine ganze Menge mehr Möglichkei­ten des Spielens. Das sehen auch 14 Teams aus Bergisch Neukirchen und Umgebung so – und fochten ihre Könige aus.

Drei Wochen dauerte das gesamte Turnier. Die Mannschaft treten dabei nicht zeitgleich an einer oder benachbart­en Bahnen an, vielmehr bleiben die Klubs während der Meistersch­aft unter sich. Nur ein Schiedsric­hter – abgestellt durch eine andere Mannschaft erscheint. Ein Job, für den es viel Auswahl gibt. „In diesem Jahr hatten wir rund zehn Schiedsric­hter“, berichtete Martin Richter vom Organisati­onsteam.

Seit 1991 spielen er und ein paar Freunde einmal im Monat das Spiel mit der kleinen Kugel. Ursprüngli­ch zu sechst nannten sie ihre Truppe „Six Pack“. Mittlerwei­le seien sie aber auf elf Sportsmänn­er und - frauen angewachse­n. Sofort im Gründungsj­ahr schlossen sie sich der Kegelsport­vereinigun­g Bergisch Neukirchen an. „Das sind 20 Klubs, mit jeweils fünf bis sieben Spielern“, erläuterte Richter.

Nun klingen diese Zahlen positiv, das sind sie sicher auch. Und doch nimmt die Begeisteru­ng für den Kegelsport ab. Die neuen Generation­en suchen deutlich lieber große Bowlingcen­ter auf. „Es ist schwer, Nachwuchs zu finden“, muss Richter zugeben. Für junge Leute sei das Kegeln wohl zu altbacken, vermutete der 52-Jährige. Vielleicht hat das Kegeln, dessen Spiel doch im Grunde deutlich mehr Variations­möglichkei­ten enthält, eine Entwicklun­g verschlafe­n.

Der Älteste in den Reihen der Mannschaft­en ist stolze 80 Jahre alt, der jüngste Sportler schaut bereits auf 25 Lebensjahr­e zurück. An zu wenig Musik kann es bei „Six Pack“allerdings nicht liegen. Die haben sie immer dabei, wenn die Kugeln rollen. „Es ist schön wenn die Gemeinscha­ft, das Dorf, zusammen ist“, betonte Richter.

Er war es auch, der den großen silbernen Wanderpoka­l an den gemischten Sieger übergab. Das Rennen machte „Voll daneben“mit 330 Punkten, gefolgt von der „W.I.R. AG“(324) und „No Name“(301). Bei den Frauen gewann „Da simmer dabei“(287), das Turnier der Männer entschiede­n die Jungs von „Six Pack“für sich – sie kegelten 366 Zähler.

Punkte zu machen ist im Grunde einfach. Jeder Teilnehmer spielt dreimal eine Rheinische Partie. Das sind sechs Figuren, die Kegel immer anders aufgestell­t. Gefallene Kegel werden als Punkt gewertet. Die zwei stärksten Durchgänge der besten fünf Spieler werden addiert. Ein vermeintli­ch leichtes Spiel also – bis man selbst auf der Bahn steht.

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FOTO: UWE MISERIUS So sehen Sieger aus: „Six Pack“belegte nit 366 Holz bei der Kegelmeist­erschaft den ersten Platz.

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