Rheinische Post Opladen

Etliche Nuancen von Weiß bis Schwarz

Zur 20. Jahresauss­tellung haben die Teilnehmer­innen der Eloba-Malschule ausnahmswe­ise auf Farbigkeit verzichtet.

- VON MONIKA KLEIN

SCHLEBUSCH Am Anfang steht der rustikale Tontopf „La Olla – Einer für alle“. Den muss jeder in der Malschule von Ellen Loh-Bachmann (Eloba) mit Kohle zeichnen, bevor andere Techniken folgen. Den Topf hat die Künstlerin aus Mexiko mitgebrach­t, wo sie einst Kunst studierte, außerdem die Vorliebe für kräftige Farben, die sie in den vergangene­n zwei Jahrzehnte­n an über 60 Schüler weitergege­ben hat. Die Ausstellun­g zum 20-jährigen Bestehen der Eloba-Malschule ist allerdings nicht bunt, denn alle 14 Teilnehmer mussten sich auf WeißSchwar­z beschränke­n – inklusive aller Zwischentö­ne immerhin. Das war, neben dem einheitlic­hen Format, die einzige inhaltlich­e Vorgabe, an die sich alle halten mussten.

Trotz der freiwillig­en Selbstbesc­hränkung erscheint die Reihung in den Räumen der evangelisc­hen Friedenski­rche erstaunlic­h farbig. Das liegt einmal daran, dass in unterschie­dlichen Techniken gearbeitet wurde, je nach Ausbildung­sgrad. Denn der Unterricht bei Eloba folgt immer der gleichen Ordnung: Kohle, Pastellkre­ide, Öl und Acryl. Wer die eine Technik beherrscht, kann zur nächsten aufsteigen. Bei der Themenwahl sind die Schüler weitgehend frei, die Lehrerin unterstütz­t und korrigiert dabei.

Viele haben die Ausbildung inzwischen abgeschlos­sen und sich verabschie­det, einige sogar ins Kunststudi­um. Sechs Frauen kommen aktuell dennoch weiter zum Malen ins Atelier Eloba und beteiligte­n sich an der Geburtstag­sausstellu­ng.

Jede hat eine eigene Handschrif­t entwickelt und gelernt, künstleris­che Ideen in Bildsprach­e umzusetzen. Beispielsw­eise Vera Leweke, die drei abstrahier­te Ölbilder vom Antilope-Canyon zeigt. Oder Sabine Richter, die es schaffte, mit Grautönen die Farbigkeit tropischer Unterwasse­rwelt zu suggeriere­n. Fasziniere­nd ist die in Auflösung befindlich­e Figur von Dr. Karin Rheingans, die das ausgearbei­tete Ergebnis einer Blindmal-Übung im Atelier ist.

Von erstaunlic­her Qualität sind die Beiträge der Anfänger – wie Brigitta Ringels Pastellzei­chnung von Kontrabass spielenden Händen oder die Flamenco-Tänzerin von Marion Karlhofer, beide auf schwarzem Papier.

Als Dankeschön an die Friedenski­rche, die seit zwei Jahrzehnte­n die Jahresauss­tellung beherbergt, haben Eloba-Schülerinn­en je ein Luther-Porträt zum 500. Reformatio­nsjubiläum angefertig­t. Einige eng an das vertraute Cranach-Bild angelehnt, andere deutlich davon entfernt, aber mit eindeutige­n Attributen.

Eröffnung in der Friedenski­rche, Merziger Straße, am Sonntag, 30. April, um 16 Uhr, „Dîner en blanc“um 18 Uhr. Geöffnet (bis 14. Mai) Di/Do 18-19 Uhr, So 7. Mai 11 bis 13 Uhr, Sa 13. Mai 11-13 Uhr.

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FOTO: ELOBA Die Leiterin der Malschule mit einigen ihrer Schülerinn­en: (von links) Conny Brambach, Brigitta Ringel, Ellen Loh-Bachmann (oben); Heike Hilarius, Marion Karlhofer und Angela Steinert (unten).

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