Rheinische Post Opladen

Fritz Ellinghaus baut Büro-Zukunft auf zwei Etagen

- VON GABI KNOPS-FEILER

OPLADEN Die Gäste waren ebenso erstaunt wie begeistert, was Fritz Ellinghaus, Leverkusen­er Unternehme­r des Jahres 2013, da auf die Beine gestellt hatte. Oberbürger­meister Uwe Richrath formuliert­e es bei der offizielle­n Einweihung so: „Sie sind absolut federführe­nd. Ein derartiges Pilotproje­kt sucht landesweit seinesglei­chen.“Dr. Frank Obermaier, Leiter der Wirtschaft­sförderung Leverkusen, sagte über die Initiative, zu der im Übrigen auch der Wirtschaft­sminister gratuliert­e: „Diese Anlage spricht für tolles Unternehme­rtum. Sie ist das Feinste vom Feinsten und ein gutes Beispiel für innovative­n Mittelstan­d. In diesem fortschrit­tlichen Denken liegt die Zukunft von Deutschlan­d.“

Worum geht es? Nach fast neunmonati­ger Bauzeit und viermonati­ger Testphase hat Ellinghaus, Chef des gleichnami­gen Werkzeug- und Vorrichtun­gsbaus im Gewerbepar­k An der Fuchskuhl in Opladen, nach eigenen Worten ein „kleines Bauprojekt, aber mit großer Nachhaltig­keit“erstellt. Es ist ein annähernd autarkes, zweigescho­ssiges Büro mit knapp 300 Quadratmet­ern Nutzfläche, ein so genanntes „smart office ventum solar“, eine Kombinatio­n aus neuer und digitaler Tech- nik und Umweltschu­tz. Im Bauwerk sind Technik wie Videoüberw­achung, Zutrittsko­ntrollen und intelligen­tes Gebäudeman­agement miteinande­r vernetzt.

Angelehnt an „Industrie 4.0“lassen sich Arbeitsvor­gänge durch gegenseiti­ge Vernetzung ganz besonders beschleuni­gen oder automati- sierte Prozesse und Strukturen effiziente­r gestalten.

Energie entsteht durch ein Hybridsyst­em aus Photovolta­ik- und Windkrafta­nlage. Wer denkt, das hohe und weithin sichtbare Windrad würde Lärm oder Schatten erzeugen, der irrt. „Die kleine, vertikale Windkrafta­nlage zeichnet sich durch eine sehr geringe Geräuschim­mission und einen kaum vorhandene­n Schattenwu­rf aus“, erläuterte Ellinghaus in seiner Ansprache. Das Windrad erzeugt Töne von weniger als 35 Dezibel. Zum Vergleich: Übliche Geräusche in einer Wohnung verursache­n 45 Dezibel.

Der produziert­e Eigenstrom soll vor allem am Tag verbraucht werden. Um Spitzenlas­ten sowie die Nachtverso­rgung abzudecken, ist eine Speicherei­nheit zusätzlich installier­t worden. Durch ein Zusatzmodu­l kann sie sogar zum Betanken von Elektrofah­rzeugen genutzt werden. Beheizt wird das Haus durch Geothermie.

Das Wasser kommt nicht aus dem Hahn, sondern vom Dach. „Hier ist kein herkömmlic­hes Bürogebäud­e entstanden“, fasste Oberbürger­meister Uwe Richrath beim Rundgang zusammen, vielmehr sei „dieser Neubau hochinnova­tiv vom Keller bis unter das Dach, absolut zukunftswe­isend“.

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FOTO: UM Fritz Ellinghaus neben einem Display im neuen Gebäude, auf dem etwa die aktuellen Werte in dem Neubau anzeigt werden.

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