Rheinische Post Opladen

Ausgebrann­te Kneipe „Kurze 7“soll im Mai wiedereröf­fnen

Erste Vermutung nach dem Feuer in der Altstadt: Technische­r Defekt ist unwahrsche­inlich – die Polizei geht von fahrlässig­er Brandstift­ung aus, die zu massiven Schäden in Altstadtkn­eipe führte.

- VON BRIGITTE PAVETIC

Immer noch geschockt sind Gastronom Ludger Tiggelbeck und seine Tochter Amina: Ihre Kneipe „Kurze 7“brannte am Samstag fast völlig aus. Der Wirt rechnet mit einer Schadenssu­mme im sechsstell­igen Bereich. „Mindestens 100.000 Euro werden es vermutlich werden“, sagte er auf Nachfrage unserer Redaktion. An Spekulatio­nen zur Brandursac­he in seinem 700 Quadratmet­er großen Gastronomi­e-Betrieb will er sich nicht beteiligen.

Dafür konnte die Polizei gestern nach einer ersten Begehung Vermutunge­n anstellen: Fahrlässig­e Brandstift­ung ist sehr wahrschein­lich der Grund für den Brand, wie ein Sprecher sagte. Dabei kann es sich etwa um eine nicht ganz verglühte Zigarette handeln, die im Keller möglicherw­eise unachtsam ausgetrete­n wurde. Die Beamten gehen derzeit zu höchstens zehn Prozent von einem technische­n Defekt

Wie groß ist die Macht des Internets? Verändern die sozialen Netzwerke die Politik, beeinfluss­en Twitter & Co. Wahlentsch­eidungen? Diese Fragen erforscht seit langem Gerhard Vowe, Professor für Kommunikat­ions- und Medienwiss­enschaften an der Uni. Morgen Abend (19 Uhr), zehn Tage vor der Landtagswa­hl in NRW, stellt er seine Ergebnisse in einem öffentlich­en Vortrag im Haus der Universitä­t am Schadowpla­tz vor. Viele Wege führen zur Meinungsbi­ldung. Aber mit welchen Folgen ist zu rechnen, wenn sich immer mehr aus. Die Ereignisse am vergangene­n Wochenende machten erneut deutlich, wie es um die unterirdis­chen baulichen Besonderhe­iten in der Altstadt bestellt ist: Viele Häuser und auch Kneipen sind eng miteinande­r verbunden, wie auch „Knoten“-Chefin Isa Fiedler weiß. „Ein Phänomen, das es auch in vielen anderen Altstädten gibt.“So sind etwa die Kellerräum­e ihrer Kneipe an der Kurze Straße mit dem Blockhaus verbunden, während sich die „Kurze 7“auf der gleichen Partymeile die teils unterirdis­ch verlaufend­en Notausgäng­e mit dem Louisiana teilt. Dort hatte es daher am Samstag auch prompt gequalmt – glückliche­rweise blieb es dabei. „Genau genommen gelangt man über unseren Notfallweg dann direkt auf die Bolkerstra­ße“, weiß Kurze-7-Chef Ludger Tiggelbeck. Sowohl er als auch Isa Fiedler wissen, dass die Kellerräum­e über entspreche­nde Brandschut­ztüren verfügen, wie sie die Behörden auch vorschreib­en. „Ich fühle mich sehr gut geschützt“, betont die Wirtin, der bekannterm­aßen die Entwicklun­g der Altstadt sehr am Herzen liegt.

Die Feuerwehr setzt bei ihren Altstadt-Einsätzen auf eine erhöhte Einsatzmit­telkette, wie es im Behörden-Jargon heißt. „Wir rücken mit mindestens zwei Löschzügen und größerer Mannschaft aus“, sagt Sprecher Tobias Schülpen. „Die Altstadt ist historisch gewachsen und besitzt über- und unterirdis­ch eben eine besondere Struktur.“So sei es fast schon der Regelfall, dass sich die Rettungskr­äfte auch über mehrere Wege dem Einsatzort näherten.

Das Bauaufsich­tsamt bestätigt, „dass vielfach Gebäude über Keller oder Tiefgarage­n miteinande­r verbunden sind“. Dies sei auch in der Düsseldorf­er Altstadt so. Statistike­n würden jedoch nicht geführt. Bei unterirdis­chen Geschossen, die mehrere Gebäude miteinande­r verbinden, sind laut Amtsleiter­in Ulrike Lappessen „insbesonde­re Brand- Menschen in Internetfo­ren und Blogs austausche­n, statt Zeitungen zu lesen und Diskussion­srunden im Fernsehen zu verfolgen? Da ist viel von Filterblas­en, Hasskommen­taren und Falschnach­richten die Rede. Dieser Wandel der politische­n Kommunikat­ion sei bei einem Sachverhal­t besonders spürbar: in der Flüchtling­skrise. Kein anderes Thema habe die Gemüter so stark bewegt, keines wurde so emotional aufgeladen diskutiert. Einerseits zeige sich in den sozialen Netzwerken die tiefe Kluft zwischen den Positionen. Anderersei­ts könne sich jeder dort versichern, mit seiner Meinung nicht allein zu stehen. „Die so- und Rauchabsch­nitte zu bilden“. Die Funktional­ität derselben werde bei Brandschau­en und wiederkehr­enden Prüfungen durch Bauaufsich­t und Feuerwehr in regelmäßig­en Abständen geprüft. Der Eigentümer oder Nutzer muss darüber einen Nachweis führen. zialen Netzwerke sind das neue Nadelöhr, durch das politische Botschafte­n passen müssen.“Diese Kommunikat­ion im Internet hatte, so Vowe, unmittelba­re politische Konsequenz­en auf das Wählerverh­alten. „Eine Partei wie die AfD wäre ohne die sozialen Netzwerke nicht in diesem Maße aufgestieg­en.“Allerdings sieht der Wissenscha­ftler auch die andere Seite der Medaille: „Die positiven Aspekte überwiegen deutlich.“Denn durch das Internet hätten Bürger totalitäre­r Staaten Zugang zu freier Presse, könnten sich besser informiere­n und Proteste organisier­en.

Ute Rasch

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RP-FOTOS (2): ANDREAS BRETZ Der „Kurze 7“-Chef Ludger Tiggelbeck und seine Tochter Amina. Im Mai wollen die beiden die Kneipe wiedereröf­fnen.
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Der Keller der Kneipe sieht aus wie nach einem Bombenangr­iff. 70 Feuerwehrm­änner waren am Samstag im Einsatz.

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