NRW-Landeswahlleiter lässt alle Wahlkreise prüfen
DÜSSELDORF (cbo) Wegen fehlerhaft übermittelter Schnellmeldungen bei der Auszählung der Stimmen zur NRW-Landtagswahl vom 14. Mai, die häufig zum Nachteil der AfD ausfielen, hat der Landeswahlleiter eine Überprüfung aller 128 Wahlkreise verfügt. Ein Sprecher erklärte, es gebe allerdings Unstimmigkeiten bei nahezu allen Parteien.
So wurden in Erkelenz 64 Zweitstimmen und in Mönchengladbach 37 Stimmen der AfD nicht zugeordnet. Korrekturen gab es auch in Bonn oder Gütersloh; hier erhielt die AfD nach Neuauszählung mehr als 100 Stimmen mehr. In Korschenbroich kündigte der AfD-Direktkandidat Christof Rausch an, das Ergebnis anzufechten. Während er in einem Stimmbezirk 40 Erststimmen erhielt, zählte das örtliche Wahlteam keine einzige Zweitstimme für seine Partei – wohl aber 52 Stimmen für die „Allianz Deutscher Demokraten“. Diese war im gesamten Wahlkreis auf gerade einmal 98Stimmen gekommen.
Auswirkungen auf die künftige Sitzverteilung im Düsseldorfer Landtag werden etwaige Korrekturen jedoch wohl nicht mehr haben. Das vorläufige amtliche Endergebnis sieht die Partei bei 7,4 Prozent und 16 Landtagssitzen. Für weitere Sitze im Parlament müssten laut AfD-Sprecher Michael Schwarzer seiner Partei rund 17.000 bislang nicht gezählte Stimmen zugesprochen werden. Morgen soll das amtliche Endergebnis der NRW-Wahl vorliegen.