Römer soll SPD-Fraktionschef bleiben
Noch-Justizminister Kutschaty könnte in einem Jahr die Nachfolge antreten.
DÜSSELDORF An der Spitze der SPDFraktion im Düsseldorfer Landtag soll trotz der historischen Wahlniederlage vorläufig alles beim Alten bleiben. Für eine Übergangszeit von maximal einem Jahr soll der bisherige Fraktionschef Norbert Römer wie berichtet das Amt weiterführen.
Eine Vorentscheidung über die Änderung der Geschäftsordnung wurde gestern auf den Weg gebracht. Römer selbst sagte gestern nach einer Sitzung, die Fraktion sei sich darin einig, dass es nach der Wahlniederlage einen „Übergangsbedarf“gebe. Offiziell soll der 70- Jährige erst am Dienstag gewählt werden. Die Personalie ist nach wie vor umstritten, Abgeordnete sollen seinen Rückzug gefordert haben. „Mein Eindruck ist, dass die Fraktion sich sehr wohl auf diesen Weg begeben wird“, sagte Römer dazu.
Weite Teile der Partei hätten anstelle von Römer lieber den bisherigen Justizminister Thomas Kutschaty an der Spitze der Fraktion gesehen. Kutschaty werde in verantwortungsvoller Position mitarbeiten, hieß es lediglich. Wie aber aus Abgeordnetenkreisen verlautete, könnte er den Posten des stellvertretenden Fraktionschefs übernehmen und nach der maximal einjäh- rigen Übergangsphase selbst als Fraktionschef für die darauffolgenden zwei Jahre kandidieren. Über eine solche Lösung sei gestern heftig diskutiert worden, hieß es. Einige Teilnehmer hätten den Eindruck gewonnen, als sei Römers Thronfolge bereits in Hinterzimmern vorentschieden. Kutschaty habe gesagt, er sei nicht wie der ewige Prinz Charles.
Als möglicher Nachfolger von Römer gilt auch Parteivize Marc Herter. Ihm soll nun in Aussicht gestellt worden sein, parlamentarischer Geschäftsführer zu bleiben. Ein Fraktionssprecher wollte sich dazu gestern nicht äußern.