Rheinische Post Opladen

Wohnung mit Blick auf die Campus-Baustelle

62 Studenten-Appartemen­ts in der neuen Bahnstadt wurden gestern ihrer Bestimmung übergeben. 60 davon sind schon belegt.

- VON GABI KNOPS-FEILER

OPLADEN Das Haus wird geprägt durch seine markante grüne Außenfassa­de. Der Laubengang ist ebenso lichtdurch­flutet wie die rund 25 Quadratmet­er großen Wohnungen mit den bodentiefe­n Fenstern. Insgesamt bietet das Studentenw­ohnheim in Passivbauw­eise hohe Lebensqual­ität. Vor knapp einer Woche sind die jungen Leute – nur einen Steinwurf vom Funkenturm entfernt – eingezogen. Besonders ungewöhnli­ch: Von ihrem Fenster können sie auf den Campus blicken, der dort gerade entsteht. Inzwischen sind 60 von 62 Appartemen­ts des Wohnheims in der neuen Bahnstadt belegt. Das Studierend­enwerkKöln als Bauherr hat insgesamt 5,9 Millionen Euro aufgewende­t. Die Summe setzt sich zusammen aus 2,8 Millionen Euro Eigenkapit­al, drei Millionen Euro Darlehen sowie 61.000 Euro Zuschüsse des Ministeriu­ms für Klimaschut­z. Gestern war offizielle Übergabe.

Preiswerte Wohnungen in guter Lage sind knapp. Das ist den Studenten natürlich bewusst. Sie freuen sich umso mehr, dass sie einen der begehrten Plätze bekommen haben. „Die Preise sind viel günstiger als in Köln, aber die Verkehrsan­bindungen trotzdem optimal“, be- gründet Lisa (26) aus Dortmund ihren Einzug in das hochmodern­e Haus. Die Bibliothek­swissensch­aften-Studentin schätzt an ihrem neuen Wohnort besonders „die schönen, alten Gebäude und die tolle Atmosphäre“. Billy (20) aus Köln, Student der Technische­n Chemie, sieht das ähnlich. Justin (20) und der gleichaltr­ige Edgar sind Studenten der Technische­n Informatik. Die Freunde aus Brühl und Köln wollten ohnehin zu Hause ausziehen und suchten eine Wohngemein­schaft in Köln. Jetzt konnten sie in Opladen getrennte, aber nebeneinan­der liegende Appartemen­ts beziehen. „Das ist super“, sagen sie.

Als „Paradebeis­piel“für gemeinscha­ftliches Wohnen mit „Vorbildcha­rakter weit über die Stadtgrenz­en“hinaus wurde das neue Wohnheim gestern unisono gewürdigt. Dr. Andrea Hoppe, Referatsle­iterin im Klimaschut­zministeri­um, bezeichnet­e das Zusammenle­ben mit effektivem Schutz der Ressourcen als „eine der größten sozialen, kulturelle­n und klimapolit­ischen Herausford­erungen der Gegenwart“.

Oberbürger­meister Uwe Richrath beurteilte sowohl den Campus als auch das Wohnheim „als Mittelpunk­t studentisc­hen Lebens und eigentlich­es Herzstück der neuen Bahnstadt“. Jörg Schmitz, Ge- schäftsfüh­rer des Kölner Studierend­enwerks, sagte, die Mieter des Wohnheims würden den internatio­nalen Effekt verstärken, und ergänzte an Richrath gewandt: „So etwas wünscht man sich doch in einer weltoffene­n Stadt wie Leverkusen, oder?“Bahnstadt-Chefin Vera Rottes betonte die junge Nutzung, die im Stadtteil angestrebt werde. Aktu- ell gebe es zwar noch nicht genügend Lokale in unmittelba­rer Nachbarsch­aft. Aber man werde sich anstrengen, „damit es ein schöner Ort mit guter Infrastruk­tur, vor allem mit vielen Kneipen werden wird“. Bis dahin werden sich die jungen Leute wohl noch mit der Dachterras­se für gemütliche Begegnunge­n begnügen müssen.

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FOTO: UWE MISERIUS Modernes Wohnen auf dem Opladener Campus – die Studenten Edgar, Lisa ,Justin und Billy (vorn) sind bereits dort eingezogen und fühlen sich wohl.

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