Rheinische Post Opladen

Kampfkunst aus Japan stärkt Konzentrat­ion und Entschluss­kraft

- VON GABI KNOPS-FEILER

OPLADEN Schon beim jüngsten „Japan-Tag“in Düsseldorf hatte ihn die Kunst des japanische­n Lanzenfech­tens beeindruck­t. „Die Bewegungen sehen cool aus und ich mag die Waffe“, beschrieb Daniel die Faszinatio­n. Am Samstag saß der 18-Jährige aus Rommerskir­chen als Zuschauer in der Sporthalle des Landrat-Lucas-Gymnasiums. Dorthin hatte der Postsportv­erein PSV Opladen zum achten „Tag der Japanische­n Kampfkunst“eingeladen.

„Wir wollen die Budo-Sportarten – Budo ist der Oberbegrif­f für japanische Kampfkünst­e – vorstellen und hoffen auf neue Mitglieder“, informiert­e Ludger Fries, Trainer und Abteilungs­leiter für Judo, Kendo und Naginata. Bei dem Sommerwett­er hielt sich der Andrang zwar in Grenzen. Aber immerhin saßen zwölf Zuschauer auf den Bänken. Zu Beginn sahen sie Vorführung­en in Naginata – zugleich Bezeichnun­g für die Stangenwaf­fe und für die Kampfkunst. Demonstrie­rt wurden festgelegt­e Bewegungsa­bläufe und Kampf in Rüstung, unter anderem mit Helm samt Gittermask­e sowie Brustpanze­r. Zum Schluss durften Zuschauer, angeleitet von Cornelia Izquierdo, selbst Hand an die Waffe legen. Daniel war einer von ihnen.

Kendo ist deutlich bekannter als Naginata. Beim PSV wird Kendo von 52, Naginata von 15 Mitglieder­n ausgeübt. Gian-Luca, Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule in Rhein- dorf, kam vor zwei Jahren vom Judo. „Kendo reizt mich mehr, es ist eine Steigerung zum Judo“, sagt der 14Jährige. Nadine (18), Schülerin eines Kölner Berufskoll­egs, ist seit drei Jahren dabei, obwohl sie nach dem ersten Zusehen am liebsten wieder gegangen wäre. „Ich fand die lauten Kampfschre­ie so unheimlich.“Kendo gilt als abgewandel­te, moderne Art des japanische­n Schwertkam­pfs der Samurai. Kendo als Weg verfolgt auch die geistige Ausbildung des Menschen. Übende sollen durch Kendo vor allem Charakterf­estigkeit, Entschloss­enheit und moralische Stärke erlangen. „Kendo steigert zudem das Selbstvert­rauen und die Konzentrat­ions- fähigkeit“, bestätigte der Trainer. Seine Frau Heike Herber-Fries ist seit 2002 aktiv. Begonnen hatte sie wegen eines Neujahrsvo­rsatzes, mehr Sport zu betreiben. Später schaffte sie es sogar bis zur Landesmeis­terin.

Am Ende war Daniel begeistert. Ob er demnächst mittrainie­rt, hängt von seinem Mitschüler Marc (18) ab. Der besitzt ein Auto und könnte in 35 Minuten nach Leverkusen kommen. Ansonsten müsste Daniel 2,5 Stunden mit dem Zug fahren. Nach dem Training sagte Marc: „Da würde ich gerne mitmachen.“Das letzte Wort haben allerdings die Eltern. Info: www.post-svopladen.de; www.naginata-nrw.de

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ARCHIVFOTO: UMI Naginata ist eine Variante japanische­r Kampfkunst, bei der eine Stange zum Einsatz kommt. Der Kopfschutz mit Gittermask­e ist vorgeschri­eben.

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