Rheinische Post Opladen

Arbeiter stürzt von Gerüst an A1 in den Tod

An der Talbrücke Lambertsmü­hle löst sich ein würfelarti­ges Teil und reißt den 54-Jährigen mit sich.

- VON PETER CLEMENT

LEVERKUSEN/BURSCHEID Bei Arbeiten an der Talbrücke Lambertsmü­hle ist gestern gegen 16 Uhr ein 54jähriger Arbeiter getötet worden. Der aus Köln stammende Mann stürzte laut Polizeiang­aben rund 20 Meter tief. Die Besatzung eines Rettungswa­gens konnte nur noch den Tod feststelle­n. Vermutlich­er Grund des tragischen Unfalls Ein würfelförm­iges Teil des Baugerüsts soll sich gelöst und den Arbeiter mit in die Tiefe gerissen haben.

Die Einsatzste­lle wurde durch die Polizei abgesperrt. Die Todesermit­tlungen wird die Kreispoliz­eibehörde Rhein-Berg übernehmen. Aufgrund der besonderen Lage sei „nicht mit einem zeitnahen Ermittlung­sergebnis zu rechnen“, teilte Pressespre­cher Richard Bartz mit.

Seit September vergangene­n Jahres saniert der Landesbetr­ieb Straßenbau (Straßen.NRW) die rund 20 Meter hohe „Talbrücke Lambertsmü­hle“. Die Verbundbrü­cke wird mit Trägern verstärkt – und das ist zwingend notwendig, um die Be- lastungen durch das Gewicht der vielen Lastwagen abzufedern und das Bauwerk tragfähige­r zu machen.

Im Vorfeld der Verstärkun­gsmaßnahme war bereits die Standspur der A1 auf einer Länge von 1500 Metern erneuert worden. Erst danach hatten die eigentlich­en Arbeiten an der Brücke begonnen. Sie sind Teil eines Maßnahmenp­akets, mit dem die Unfallkomm­ission der Kölner Bezirksreg­ierung die dramatisch angestiege­ne Zahl der Todesfälle auf der A1 bei Leverkusen senken will – drei allein in diesem Jahr.

Denn alle bisher von der Polizei und den Straßenver­kehrsbehör­den getroffene­n Schutzmaßn­ahmen nutzen offenbar wenig. Bereits vor zwei Jahren war ein Fünf-PunkteProg­ramm für die Gefahrenst­recke aufgestell­t worden, das die Fahrzeugfü­hrer ausbremsen sollte.

Eine stufenweis­e Absenkung der Geschwindi­gkeitserla­ubnis und eine Vorverlegu­ng des Überholver­bots für Lkw gehörten ebenso dazu wie ein Stauwarnsy­stem mit gelben Blinkliche­rn. Die Verlegung einer Ausweichsp­ur auf die Gegenricht­ungsfahrba­hn im Kreuz Leverkusen sollte nicht nur den Verkehrsfl­uss verbessern, sondern auch für mehr Sicherheit sorgen. Vermehrte mobile Geschwindi­gkeitskont­rollen der Polizei kamen hinzu.

Dass allerdings auch Gefahr für all jene droht, die die Sicherheit herstellen sollen, hat der gestrige Todesfall auf beklemmend­e Weise deutlich gemacht.

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FOTO: UWE MISERIUS Teile einesGerüs­tslösten sich offenbar: Der 54-jährige Bauarbeite­r verlor den Boden unter den Füßen und fiel in die Tiefe.

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