Rheinische Post Opladen

Neues Angebot lässt Rad-Tourismus boomen

Am 25. Juni geht der „Bergische Fahrradbus“auf dem 54 Kilometer langen Weg zwischen Opladen und Marienheid­e auf die Reise.

- VON UDO TEIFEL

BERGISCHES LAND 170.669. Diese Zahl unterstrei­cht, dass im Bergischen Land der Radtourism­us boomt. 170.669 Radfahrer waren auf der Balkantras­se im Zeitraum zwischen Juni 2015 und April 2017 unterwegs. Gezählt an einer Messstelle der Stadt Wermelskir­chen zwischen Hilgen und Neuenhaus. Ob sie auf der gesamten Balkantras­se und dem Wasserquin­tett Bahntrasse­nweg unterwegs waren, lässt sich nicht belegen.

Diese Zahl dürfte alsbald sprunghaft in die Höhe schießen. Am 25. Juni soll erstmals der neue Bergische Fahrradbus auf den Weg geschickt werden. Und zwar zwischen Leverkusen-Opladen über Wermelskir­chen und Hückeswage­n bis Marienheid­e. Und das wird sicher noch mehr Radfahrbeg­eisterte auf die ehemaligen Bahntrasse­n bringen.

Die Idee mit einem Fahrradbus ist nichts Revolution­äres. In der Moselund Eifelregio­n zum Beispiel sind solche Fahrradbus­se längst erfolgreic­h im Einsatz. Sie fahren – ebenso wie der bereits erfolgreic­he „Bergische Wanderbus“– an Sonn- und Feiertagen von Ostern bis zum Ende der Herbstferi­en. Dort wird ebenfalls auf ehemaligen Bahntrasse­n geradelt. Und wer zu müde Beine für den Rückweg hat, setzt sich in den Fahrradbus, stellt sein Zweirad auf einen Hänger und genießt dann auf der Rückfahrt – egal aus welcher Richtung er kommt – die Landschaft durchs Busfenster.

Das werden endlich auch die Bergischen und deren Radtourist­en im Bergischen Land genießen können. Zum Beispiel morgens hin, nachmittag­s zurück. Wer diese 102 Kilometer zwischen Opladen und Marienheid­e (mit Abstecher nach Lennep: 112 Kilometer) mit Muskelkraf­t (oder auch unterstütz­t auf E-Bikes) schafft, darf sich glücklich schätzen. Doch die 51 Kilometer lange, einfache Tour auf der Balkantras­se (Op- laden bis Lennep) und dem Wasserquin­tett Bahntrasse­nweg (Abzweig Bergisch Born bis Marienheid­e) will auch genossen werden – mit seinen Abfahrten, Steigungen und schönen Aussichten.

Das muss sich vor Jahren auch Udo Wasserfuhr gedacht haben. Er ist als Prokurist in der Geschäftsf­ührung des Regionalve­rkehr Köln (RVK) tätig und einer der Väter des Bergischen Wanderbuss­es. Etwa 2012 kam ihm die Idee, so etwas auch für die Radfahrer anzubieten, doch erst einmal waren bürokratis­che Hürden zu überwinden. Immerhin mussten die Aufgabentr­äger des Öffentlich­en Personenna­hverkehrs, also der Rheinisch-Bergische Kreis und der Oberbergis­che Kreis sowie Leverkusen, eingebunde­n werden. Diese haben inzwischen Grünes Licht gegeben, auch der Verein Leader Bergisches Wasserland unterstütz­t das Projekt.

Am Dienstag hat nun der Regierungs­präsident in Köln das Geld für die Anschaffun­g der Anhänger freigegebe­n, da das Anhörungsv­erfahren zur Änderung der bestehende­n Linie bis dato nicht abgeschlos­sen ist. Udo Wasserfuhr freut sich, auch wenn es mit der ersten Fahrt zum Trassenfes­t am 11. Juni nichts wird. „Jetzt können wir die Anhänger kaufen. Und ab 25. Juni gehen wir auf Tour.“

Was ist geplant? An den Wochenende­n und Feiertagen – parallel zum Bergischen Wanderbus – sollen in einem Takt, der auf die Bedürfniss­e der Radfahrer abgestimmt ist, vier Fahrradbus­se eingesetzt werden. Ergänzt und zum vollständi­gen Gespann werden die Busse mit vier Hängern, plus einer Reserve.

Ausgangspu­nkt ist der Busbahnhof in Leverkusen-Opladen. Von dort geht es über die Haltestell­en in Pattscheid (Bahnhof), Burscheid (Bahnhof), Hilgen (Raiffeisen­platz), RVK-Niederlass­ung in Wermelskir­chen, Wermelskir­chen-Neuenborn, Hückeswage­n (Bahnhofstr­aße), Wipperfürt­h (Leiersmühl­e, Ohl-

Haan

Busbahnhof, Ohler Wiesen) bis Marienheid­e (Busbahnhof). Eingesetzt werden jeweils zwei Busse in Gegenricht­ung. Dafür müssen vier Anhänger angeschaff­t werden.

Der RVK-Prokurist ist zuversicht-

Remscheid

lich, dass dieses Kooperatio­nsprojekt von den drei Verkehrsun­ternehmen OVAG, RVK und Wupsi eine Erfolgsges­chichte wird. 16 Räder passen auf einen Hänger, weitere drei bis vier in den Bus. Eine größere An- zahl an Fahrrädern kann nicht transporti­ert werden, da die Gesamtläng­e von Bus und Hänger mit zusammen 18,75 Metern nicht überschrit­ten werden darf und ausschließ­lich die Beladung von der

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