Alonso feiert ein starkes Debüt bei den Indy500
INDIANAPOLIS (dpa) Mit dem Schluck Milch für den Sieger der legendären Indy500 wurde es nichts. Fernando Alonso (35) gönnte sich nach seinem Auftritt im berühmtesten Motorsport-Oval der Welt dennoch den Inhalt einer Mini-Packung. 27 der 200 Runden führte der Spanier das Rennen, das Teamkollege Takuma Sato gewann, an. Der 40Jährige, von 2002 bis 2008 bei 90 Formel-1-Läufen am Start, ist der erste Sieger aus Japan.
Von Platz fünf war Alonso in die 101. Auflage des Klassikers gestartet und bewies beim Debüt den rund 300.000 Zuschauern auf Anhieb seine Ausnahmestellung – bis der Honda-Motor in seinem Rennwagen 21 Runden vor Schluss in Rauch aufging. Ein Déjà-vu für Alonso: Zwei seiner fünf Formel-1-Rennen in diesem Jahr konnte er im McLaren mit Honda-Antrieb nicht beenden, bei einem nicht mal starten. „Nicht überraschend eine WeltklasseFahrt“, lobte der frühere Formel-1Kollege David Coulthard via Twitter.
Vom Honda-Fluch, der den Formel-1-Champion (2005, 2006) bis nach Indianapolis verfolgte, will sich Alonso nicht aufhalten lassen. „Ich muss diese Herausforderung weiter verfolgen“, sagte er – im Hinterkopf die sogenannte Triple Crown: Siege bei den Klassikern in Monaco (Formel 1/erledigt), Indianapolis (Indy500/unerledigt) und Le Mans (24 Stunden/unerledigt).
Für die 500 Meilen von Indianapolis hatte Alonso auf den Formel1-Klassiker in Monte Carlo verzichtet. Sein ungewöhnlicher Ausflug zum Frustabbau mitten in der Saison sollte auch von den düsteren Formel-1-Auftritten von McLaren und Honda ablenken. Der PR-Plan ging zumindest nur bedingt auf. „Es tut mir so, so leid, Fernando“, schrieb Teambesitzer Mario Andretti. Der ehemalige Formel-1-Weltmeister (1978 im Lotus) und Indy500-Gewinner war aber voll des Lobes: „Du hast eine unglaubliche Show diesen Monat geliefert, im und außerhalb des Autos. Sehr beeindruckend. Komm wieder.“Der Kolumnist von „Indystar.com“meinte: „Fernando Alonso hat alles gewonnen, außer das Rennen.“
Überschattet wurde die Veranstaltung, bei der die Fahrer mit bis zu 360 km/h durch das Asphalt-Oval jagen, von einem Horrorcrash in der 52. Runde. Scott Dixon, von Startplatz eins losgefahren, kollidierte mit Jay Howards Auto. Der Engländer hatte die Kontrolle über seinen Rennwagen verloren, die Mauer berührt und war quer über die Strecke gerutscht. Der Neuseeländer konnte nicht mehr ausweichen. Er wurde in die Luft katapultiert und überschlug sich. Beim Aufprall auf der Begrenzungsmauer wurde sein Auto auseinandergerissen.
Großes Aufatmen, als beide Fahrer aus eigener Kraft ihre völlig zerstörten Fahrzeuge verlassen konnten.