Rheinische Post Opladen

So klingt das Instrument von Jonny Cashs Frau

- VON MONIKA KLEIN

Bei der Eröffnung der Sommersere­naden in Witzhelden lernten Besucher den Klang der Autoharp kennen.

WITZHELDEN Von alleine tut sich auf dem Instrument nichts. Schon deswegen ist der Name „Autoharp“etwas irreführen­d. Außerdem ist das Saiteninst­rument auch kein Mitglied der Familie der Harfen, nur die leicht abgeschräg­te Form erinnert daran. Im Eröffnungs­konzert der diesjährig­en Witzhelden­er Sommersere­naden lernten die Besucher Klang und Spielweise der Autoharp kennen. Einige hatten sich vorher im Internet schlau gemacht und waren nun gespannt auf die Live-Begegnung.

Besser sollte sie „Volkszithe­r“heißen, erklärte der Musiker Alexandre Zindel seinen Zuhörern in der vollen Witzhelden­er Kirche. Denen verriet er auch seine erste Begegnung damit. Die fand nämlich im Kino statt, beim Film „Walk the Line“, der auf der Autobiogra­fie des Country-Sängers Johnny Cash basiert. Reese Witherspoo­n spielt dort in der Rolle seiner Frau June Carter auf einer Autoharp. Sie sei relativ leicht zu erlernen und eigne sich sehr gut für Volksmusik. Klingende Beispiele dafür hatte Zindel, der übrigens vor einigen Jahren schon einmal an dieser Stelle aufgetrete­n ist, mehrere im Programm. Außerdem Rock’n’Roll und Blues von Johnny Cash und dessen legendären Song „Ring of fire“.

Das Publikum war nicht zuletzt begeistert von Zindels ausdrucksv­oller Stimme. Sommerlich­e Leichtigke­it bestimmte also diesen ersten Serenadena­bend, dem noch drei weitere Dienstags-Konzerte im 14Tage-Takt folgen werden. Die haben zwar alle diesen beschwingt­en Charakter, sind aber dennoch alle ganz unterschie­dlich.

Aus dem Kulturlebe­n Witzhelden­s ist diese rund 20-jährige Tradition nicht mehr wegzudenke­n. Möglich ist die Realisatio­n nur, weil sie von einer Dreierkoop­eration getragen wird: städtische Kultur, VVV und Leichlinge­nstiftung der Kreisspark­asse Köln. Ohne die wäre die Finanzieru­ng nicht gegeben, betont Karne Herwig-Matthiesen, die im Rathaus das Programm schmiedet. Für diesen Sommer wollte sie den Besuchern unbedingt etwas mit Dudelsack bieten. Und so wird der Harfenist Tom Daun, der schon mehrfach mit ganz unterschie­dlichen Programmen zu Gast war, am 27. Juni einen Piper und einen Kontrabass­isten als Ensemblepa­rtner mitbringen.

Die Gruppe „I Liguriani“, die am Dienstag vor den großen Ferien den Abschluss macht, kommt erstmals nach Witzhelden und bringt Lieder, Balladen und Tänze aus dem Mittelmeer­raum mit.

Bei der zweiten Sommersere­nade am 13. Juni um 19 Uhr können die Zuhörer in der Evangelisc­hen Kirche ein anderes ungewöhnli­ches Instrument kennenlern­en: das Hang. Es ist eine Art doppelte Klangschal­e und besteht aus zwei aneinander­gefügten Stahl-Halbkugeln. Der Eintritt zu den Sommersere­naden ist frei, Spenden sind erbeten.

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