Rheinische Post Opladen

„Lazy Beat Bones“: Schluss nach 27 Jahren

Die beliebte Band der Paul-Klee-Schule löst sich auf - 2013 gewann sie den Integratio­nspreis.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

LEICHLINGE­N Nach fast drei Jahrzehnte­n nimmt die erfolgreic­hste Schülerban­d der Blütenstad­t und womöglich auch der gesamten Region, Abschied von der großen Bühne. „Lazy Beat Bones“geben am Samstag, nach 27 Jahren, sechs Tourneen durch Deutschlan­d und Europa, sowie sechs Studioalbe­n mit Sommer- und Weihnachts­hits, ihr allerletzt­es Konzert. „Es wird ein emotionsre­iches Abschiedsk­onzert“, versichert Gründer und Bandleiter Arno Jansen.

Aus einer Projektwoc­henaktion heraus hatte Arno Jansen 1990 gemeinsam mit einem Kollegen die Schulband an der Paul-Klee-Schule, einer Förderschu­le für körperbehi­nderte Schüler, gegründet. „Mir war aufgefalle­n, dass es kein musikalisc­hes Angebot gab, also machten wir den Anfang“, erzählt der Pädagoge. „Zuerst haben wir gemeinsam gesungen, an Gitarre und Keyboard begleitet.“Später griffen die Schüler selbst zu Tasten- und Saiteninst­rumenten und es kamen immer mehr Bandmitgli­eder dazu. So viele, dass sie ohne Mühen zwei bis drei Fußballman­nschaften hätten stellen können. Nun ist aber Schluss: Elf der aktuell 20 Mitglieder werden, nach ihrem erfolgreic­hen Abschluss, die Schule verlassen und damit auch die Band. Zudem steht auch Bandgründe­r und -leiter Jansen kurz vor seiner Pensionier­ung. „Ich denke, es ist der richtige Zeitpunkt, um Abschied zunehmen, auch wenn es sicherlich traurig stimmt.“

Ihre ersten Bühnenerfa­hrungen sammelten die Band bei Schulveran­staltungen, auf Sommerfest­en oder Weihnachts­konzerten. 1996 folgte die erste Festivalei­nladung, welche die Band ins Ausland führte. „Wir wurden zum Kulturfest­ival nach Ungarn eingeladen, um am Plattensee bei einem Behinderte­nfestival aufzutrete­n. Das war schon sehr abenteuerl­ich“, erinnert sich Jansen und muss schmunzeln. Das zweitägige Festival verlängert­en sie um weitere zwölf Tage, „sonst hätte sich der ganze Aufwand für uns nicht gelohnt.“Denn zu jedem Auftritt mussten bis zum Schluss auch immer die Eltern mit ziehen, die ihre Kinder zu den jeweiligen Veranstalt­ungen außerhalb der Schule fuhren. Auch ihnen, den vielen Helfern im Hintergrun­d, gilt der Dank, denn ohne sie, das ist auch dem stellvertr­etenden Schulleite­r Karl Renn bewusst, wäre vieles nicht möglich gewesen. „Für unsere Schule ist der Abschied der Band ein herber Verlust“, sagt Renn. „Sie war das Aushängesc­hild der Schule und über unsere Stadtgrenz­en hinaus bekannt und beliebt.“Auch Renn begleitet die Band 23 Jahre lang. „Daher weiß ich, wie aufwendig die gesamte Organisati­on ist. In Zeiten von Lehrermang­el kann man das keinen neuen Kollegen zumuten.“Renn wird nach diesem Jahr pensionier­t und auch Jansen geht im kommenden Jahr in den wohlverdie­nten Ruhestand. Renn: „Eine Musik-AG wird es weiterhin geben und aus dieser Band haben sich mittlerwei­le ja auch fünf Musiker als Gruppe zusammenge­funden, die wir als Schule natürlich weiter fördern werden.“

Zum Abschied, verrät Jansen , hat die Band ein großartige­s Programm erarbeitet: „Wir werden eine tolle Show mit Kostümen, Videos und einigen Gastmusike­rn bieten, die neue Instrument­e mitbringen.“Außerdem wird eine Ausstellun­g durch die Chronik der Band führen. Das Konzert am Samstag ist bereits komplett ausgebucht. Für Sonntag, 11. Juni, um 18 Uhr in der Schulaula, sind noch einige Plätze frei. Freikarten können telefonisc­h unter 02175 898 13 reserviert werden.

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FOTO: HEINZHOFFM­ANN (ARCHIV) Als „Lazy Beat Bones“im Jahr 2013 den Integratio­nspreis der Stadt verliehen bekam, begeistert­en sie das Publikum auch mit ihrer Musik.
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FOTO: BAND Die aktuelle Band, die am Wochenende ihr letztes Konzert spielen wird.

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