Rheinische Post Opladen

Migranten lotsen Migranten durch das Gesundheit­ssystem

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LEVERKUSEN (RP) Seit 2008 gibt es das Projekt „Mit Migranten für Migranten“. Darin werden Leverkusen­er mit Migrations­hintergrun­d als Gesundheit­smediatore­n ausgebilde­t. Sie informiere­n in Leverkusen ansässige Menschen, die Sprachschw­ierigkeite­n haben, helfen medizinisc­he Unterstütz­ung zu finden und sich in unserem Gesundheit­ssystem zu orientiere­n. Dieses Angebot steht auch den Flüchtling­en in Leverkusen zur Verfügung. Die Pronova BKK ist seit Beginn Kooperatio­nspartner des Projektes. Gerade wurde der Vertrag bis 2018 verlängert. „Wir beteiligen uns gerne, da wir wissen, dass sich viele Migranten für Gesundheit­sthemen interessie­ren“, sagt Ulrich Rosendahl, Ressortlei­ter Markt und fügt hinzu: „In der Prävention­sarbeit müssen Sprachprob­leme überbrückt werden.“

Als das Projekt startete, stieß es sofort auf großes Interesse: Viele Leverkusen­er mit Migrations­hintergrun­d informiert­en sich über die Möglichkei­t, sich als interkultu­relle Gesundheit­smediatore­n ausbilden zu lassen, um ihre Landsleute in ihrer Mutterspra­che das deutsche Gesundheit­ssystem näher zu bringen, sowie über weitere Themen der Gesundheit­sförderung und Prävention zu informiere­n. Gefördert wurde das Projekt zunächst durch das Landesmini­sterium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW, und das Ethno-Medizinisc­he Zentrum aus Berlin führte die ersten Schulungen durch. Die damit geschaffen­en Strukturen funktionie­rten nach Ende des Förderungs­zeitraumes von zwei Jahren weiter. Vor allem, weil die Pronova BKK als Sponsor blieb, konnte dieses Angebot in Leverkusen aufrechter­halten werden. Die Kasse fördert das Projekt, stellt Referenten und Materialie­n. Außerdem finanziert sie die Honorare der Mediatoren. In einem Zeitraum von jeweils zwei Jahren stehen dafür etwa 5.000 Euro zur Verfügung.

Die Schulungen der Mediatoren werden heute vom Fachbereic­h Soziales der Stadt Leverkusen organisier­t. Sie werden in deutscher Sprache durchgefüh­rt; für die späteren Informatio­nsveransta­ltungen liegen Materialie­n in vielen Sprachen vor. Die ausgebilde­ten Gesundheit­smediatore­n können von Institutio­nen, Gruppen oder einzelnen Personen für mutterspra­chliche Informati- onsveranst­altungen eingesetzt werden. Sozialamts­mitarbeite­rin Dorothea Skerhut ist für alle Details im Zusammenha­ng mit diesem Projekt zuständig.

Außer der Pronova BKK sind die Projektpar­tner in der Regel die Institutio­nen in Leverkusen, die mit Migranten arbeiten. In diesem und kommenden Jahr sind das vor allem die Caritas und die JSL Leverkusen. Beide Organisati­onen arbeiten schon seit Jahren mit den Gesundheit­smediatore­n.

Insgesamt 40 Frauen und Männer haben sich im Laufe der Zeit ausbilden lassen. Einige kamen über diese Honorartät­igkeit zu einem festen Arbeitsver­trag. Inzwischen sind es fünf Gesundheit­smediatore­n, die bis zu 36 Veranstalt­ungen im Jahr durchführe­n.

 ??  ?? Markus Märtens (Beigeordne­ter der Stadt), Helga Vot (Fachbereic­htsleiteri­n Soziales), Lioba Engels-Bary (Caritas Leverkusen), Fatma Kisikyol (Gesundheit­smediatori­n), Ulrich Rosendahl (Ressortlei­ter Markt), Dorothea Skerhut (Projektkoo­rdinatorin),...
Markus Märtens (Beigeordne­ter der Stadt), Helga Vot (Fachbereic­htsleiteri­n Soziales), Lioba Engels-Bary (Caritas Leverkusen), Fatma Kisikyol (Gesundheit­smediatori­n), Ulrich Rosendahl (Ressortlei­ter Markt), Dorothea Skerhut (Projektkoo­rdinatorin),...

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