Rheinische Post Opladen

Nach Absagenhag­el: Bayer 04 tritt weiter auf der Stelle

Während Dortmund mit Peter Bosz zumindest seine zweite Wahl für den Trainerjob bekommt, steht Leverkusen noch ohne Coach da.

- VON DORIAN AUDERSCH UND SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Angefangen hat es mit Thomas Tuchels Entlassung bei Borussia Dortmund und der Tatsache, dass Wunschnach­folger Lucien Favre von seinem aktuellen Arbeitgebe­r OGC Nizza keine Freigabe für den BVB erhielt. Das löste eine mittelschw­ere Kettenreak­tion auf dem Trainermar­kt aus. Dortmund buhlte daraufhin mit Erfolg und Peter Bosz, der auch bei Bayer Thema war. Leverkusen hat nun das Nachsehen – und der Plan B für eine Nachfolge von Tayfun Korkut ist Geschichte. Plan A hatte sich nach der deutlichen Absage durch Thomas Tuchels Berater am Pfingstwoc­henende zerstreut.

Auch die Pläne C (David Wagner), D (Domenico Tedesco) oder E (Niko Kovac) haben sich offenbar in Wohlgefall­en aufgelöst, nachdem das Trio unisono verlauten ließen, bei den jeweiligen Arbeitgebe­rn bleiben zu wollen. Inzwischen werden alle möglichen Namen gehandelt. Aber was gibt der Trainermar­kt eigentlich noch her?

Ein Kandidat, den überrasche­nderweise bisher kaum einer auf dem Zettel zu haben scheint, ist Frank de Boer. Er erfüllt einen großen Teil der Kriterien, die Rudi Völler nach dem Saisonende ausgab. Der Niederländ­er trainierte sechs Jahre lang Ajax Amsterdam und wurde als Coach vier Mal in Folge niederländ­ischer Meister, ehe ein eher glückloses Engagement bei Inter Mailand folgte. Derzeit ist er auf Jobsuche und betonte über seinen Berater im März, dass er ab dem Sommer wieder einen Verein trainieren wolle.

Marin Schmidt hingegen dürfte schon länger Thema bei den BayerVeran­twortliche­n sein. Der 50-Jährige wurde bei seinem Ex-Klub Mainz 05 nach geschaffte­m Klassenerh­alt entlassen und wäre ver- fügbar. Allerdings soll Leverkusen nicht der einzige Verein mit Interesse am Schweizer Fußballleh­rer sein: Auch der niederländ­ische Rekordmeis­ter Ajax Amsterdam soll Interesse an Schmidt bekundet haben.

Diskutiert werden könnte in Leverkusen auch der Name René Weiler. Der 42-Jährige gewann mit dem belgischen Klub RSC Anderlecht vergangene­n Monat die Meistersch­aft – und das in seiner ersten Saison. Weiler ist ehemaliger Schwei- zer Nationalsp­ieler (eine Partie) und kennt sich in Deutschlan­ds FußballLig­en aus. Von 2014 bis 2016 trainierte er den Zweitligis­ten 1. FC Nürnberg, mit dem er vergangene­s Jahr in der Relegation den Aufstieg in die Bundesliga nur knapp verpasste. Für ihn müsste Leverkusen allerdings eine Ablöse bezahlen, da Weiler bis 2019 in Anderlecht unter Vertrag steht. Die Belgier selbst hatten 2016 800.000 Euro an Nürnberg überwiesen.

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