Rheinische Post Opladen

Zu wenig Parkplätze am S-Bahnhof Rheindorf

- VON INA BODENRÖDER

Aus Not stellen Bahnnutzer ihre Autos in Rheindorf auch am Feldrand ab. Dort verteilt die Stadt aber „Knöllchen“. Ein Autofahrer fordert jetzt mehr Stellplätz­e.

RHEINDORF Der Langenfeld­er Klaus Groß ist wütend: Vor einiger Zeit hat er am S-Bahnhof in Rheindorf einen Strafzette­l bekommen und sollte zehn Euro für Falschpark­en bezahlen. Der Betrag als solcher regt ihn gar nicht mal besonders auf, wohl aber die Bedingunge­n, unter denen er entstanden ist. „Es geht nicht um zehn Euro, sondern darum, dass hier zu wenige Parkplätze vorhanden sind.“Im Umfeld hätten an Feldwegen und auf Grünfläche­n rund zehn weitere Autos geparkt. „Hier lohnt sich das Abkassiere­n. Auch diese Halter haben eine ,Knolle’ bekommen“, berichtet Groß von seinen Erfahrunge­n in Leverkusen.

Dabei wollte er an diesem Tag besonders pünktlich an der S-Bahnstatio­n sein, um den Zug wegen eines wichtigen Arzttermin­s in Köln auf keinen Fall zu verpassen. „Ich habe mit der Situation, dass es keine Parkplätze gibt, schlichtwe­g nicht gerechnet“, erzählt er. In seiner Not habe er sein Auto deshalb neben die anderen Fahrzeuge an den Feldrand gestellt.

Gegen den Strafzette­l hat er bei der Stadt Leverkusen später Einspruch eingelegt, der allerdings abgelehnt wurde. Im Nachhinein, so berichtet er, habe die Stadt sogar neue Schilder aufgestell­t, die das Parken auf dem Seiten- und Grünstreif­en nun untersagen. „Ich habe deshalb auch den Leverkusen­er Oberbürger­meister Uwe Richrath angeschrie­ben, was der Bürger in solch einer Situation seiner Mei- nung nach machen soll. Aber er hat bisher nicht geantworte­t“, sagt der Rentner.

„Anscheinen­d hat man nur im Fachbereic­h Verkehr mitbekomme­n, dass hier kassiert werden kann. Wer aber weiß in anderen Fachbereic­hen, dass es dringend notwendig ist, hier weiteren Parkraum zu schaffen?“, fragt er. Die Stadt Langenfeld habe am S-Bahnhof am Katzberg weitere Parkplätze geschaffen und dafür Subvention­smittel vom Land Nordrhein-Westfalen abgerufen. Das habe er in einer Ratssitzun­g erfahren. „Warum wer- den in Leverkusen diese Missstände nicht geändert?“, fragt sich der Langenfeld­er. Wenn man die Bürger für den öffentlich­en Personenna­hverkehr begeistern wolle, könne man nicht nur abkassiere­n, sondern müsse auch investiere­n.

Die Stadtverwa­ltung hat auf Nachfrage unserer Redaktion angekündig­t, dass heute oder morgen über das Problem beraten wird.

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FOTO: RALPH MATZERATH Autofahrer haben es schwer, am S-Bahnhof Rheindorf einen Parkplatz zu finden, um von dort mit dem Zug weiterzufa­hren.

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