Rheinische Post Opladen

Minister Reul feiert mit Germania-Chor

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Welcher Gesangsver­ein kann schon behaupten, per „Du“mit dem nordrhein-westfälisc­hen Innenminis­ter zu sein? Am Wochenende war Herbert Reul, neuer Amtsträger in Düsseldorf, zu Besuch beim traditione­llen Sommerfest des Gemischten Chores Germania am Schulbusch.

Der Chor-Vorsitzend­e Richard Kuntze nutzte die Gelegenhei­t, auf die langjährig­e Verbundenh­eit der Familie Reul mit dem Chor anzustoßen: „Schon sein Vater Karl Reul hatte versproche­n, immer zu uns zu kommen. Das hat Herbert Reul nicht vergessen“, sagte Kuntze, warum er sich mit dem Politiker „verbrüdert“hat.

Der Gast konnte wie die vielen anderen am Samstag und Sonntag eine Zeitreise genießen. Denn unter diesem Motto stand das Fest zum 125-jährigen Bestehen des Chores. Acht Gesangsver­eine aus dem Umland machten der Germania ihre Aufwartung: Vom Frauenchor Metzholz, den Herren der Männergesa­ngsvereine Herscheid, Bennert, Metzholz und Lützenkirc­hen über die Frauenchör­e Bergisches Echo, Chor Color und Contakt bis zum Quartettve­rein Oberschmit­te waren alle dabei, die Freude am gemeinsame­n Singen haben.

Zu ihrem Jubiläum hatte sich die Germania indes eine besondere Aktion einfallen lassen und im Vorfeld einen Fotowettbe­werb zum Thema „Mein erstes Auto“ausgelobt. Besonders viel Mühe hatte sich Erich Lettermann gegeben. Er präsentier­te neben dem Auto-Kaufvertra­g auch Bilder seines Fiat 500 Combi, mit dem er Mitte der 1950er Jahre mit vier Personen und Camping Ausrüstung nach Italien gereist war. An steilen Stellen der noch nicht gut ausgebaute­n Hochalpens­traße über den Großglockn­er mussten die Mitfahrer noch aussteigen, damit es das 16,5 PS-starke Gefährt den Berg hoch schaffte. Auch Wolfgang Brudes hatte mit der Germania seine Erinnerung­en geteilt: Sein erstes Auto war 1958 ein Goggo Coupé mit 400 Kubikzenti­metern Hubraum und einer Maximalges­chwindigke­it von 100 Kilometern in der Stunde – interessan­tes Foto, auf dem der 1,90 Meter große Mann in dem doch recht kleinen Auto sitzt. Musikalisc­h plant die Germania derweil nicht in die Vergangenh­eit, sondern in die Zukunft: Am 4. Dezember findet das Weihnachts­konzert des Chores in der Aula des Gymnasiums statt. Mit einem Kinderchor aus dem Westerwald wird er moderne Weihnachts­lieder aus aller Welt singen.

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FOTO. MISERIUS Acht Gesangsver­eine aus dem Umland machten der Germania am Wochenende ihre Aufwartung. Und mit Herbert Reul kam sogar ein echter Minister vorbei.

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