Riesen-Krabbe am Schloss Benrath
Claudia Kiersten traute ihren Augen nicht, als sie das Schalentier entdeckte.
(nika) Eigentlich wollte Claudia Kiersten nur eine kurze Raucherpause einlegen, so wie sie das immer macht, wenn sie nach dem Polieren der Böden im Schloss Benrath die Türen des Haupthauses aufschließt. „Da war plötzlich dieses Tier“, sagt die 49-Jährige. Frösche, Kröten, Salamander, Vögel – „die habe ich alle schon gerettet“, erzählt die Stadt-Mitarbeiterin. Aber eine Krabbe in dieser Größe hatte sie bisher noch nie gesehen.
Schnell holte Kiersten einen Eimer und eine Schaufel, „da war das Tier schon wieder weg“. Vorsichtig schlich sie raus, schaute sich um, ein paar Meter weit war die Krabbe gekommen. Aufgestellt habe sie sich dann, „ich meine, auch ein Fauchen gehört zu haben“, sagt Kiersten, die aller Mut verlassen hatte. Sie flüchtete zu den Handwerkern, die am Schloss gerade arbeiteten.
„Im Weiher hat der Mann das Tier ausgesetzt“, sagt die 49-Jährige, die erst später auf ihren Bildern erkannt hat, um welches Tier es sich handeln könnte. „Ein Flusskrebs ist das wohl“, sagt sie. Um genau zu sein ein Kamberkrebs, wie die Untere Fischereibehörde bestätigt. Diese Krebsart wurde aus Nordamerika eingeschleppt und hat sich in fast ganz Deutschland verbreitet. Der Kamberkrebs, der bis zu zwölf Zentimeter groß werden kann, überträgt die Krebspest, gegen die er selbst immun ist. Wo Kamberkrebse vorkommen, führen sie zum Verschwinden heimischer Flusskrebse. Seit 2016 ist er auf der „Liste der unerwünschten
Arten“.