Rheinische Post Opladen

„Villa Zündfunke“sucht neuen Standort in Hitdorf

- VON SUSANNE GENATH

Der Umbau des avisierten Gebäudes würde zu teuer, sagt der Verein. Nun wird ein städtische­s Haus gesucht.

HITDORF In Hitdorf muss die Stadtverwa­ltung neu planen. Die Bezirksver­treter haben zwar dem veränderte­n Ausbau der Hitdorfer Straße zugestimmt. Nun ist jedoch ein unerwartet­es Problem aufgetrete­n: Der Vorstand des Vereins „Villa Zündfunke“hat der Stadt Leverkusen mitgeteilt, dass die Ansiedlung eines Bürgercafé­s samt Angeboten für Vereine, Gruppen und Bürger in der ehemaligen Zündholzfa­brik an der Hitdorfer Straße 169 gestorben ist und ein Alternativ­standort gesucht wird. Das Gebäude erfordere mehr Umbau- und Sanierungs­arbeiten als erforderli­ch, daher sei die Umsetzung auf Dauer nicht wirtschaft­lich.

„Wegen unüberbrüc­kbarer Schwierigk­eiten mit dem Eigentümer hat der Verein beschlosse­n, das Gelände aufzugeben und die Maßnahme an einem anderen Standort umzusetzen“, berichtete Michael Molitor vom Büro des Oberbürger­meisters jetzt bei der Sondersitz­ung der Bezirksver­tretung I zur Hitdorfer Straße. Erste Gespräche seien bereits anberaumt, hätten aber noch nicht stattgefun­den. „Ziel ist es, das Projekt in einem städtische­n Gebäude unterzubri­ngen.“Zugleich müsse geprüft werden, ob durch die neue Wendung Verträge gebrochen werden.

Das Problem: Die Fördermitt­el vom Land NRW wurden bereits bewilligt. 1,4 Millionen Euro sollte der Umbau des Gebäudes kosten, zehn Prozent davon hätte der Verein selbst tragen müssen. „Ist jetzt schon ein Teil des Geldes investiert worden und damit unwiederbr­inglich verloren?“, wollten die Stadtteilp­olitiker wissen. Und: „Hat die Stadt denn so schnell ein anderes Gebäude zur Verfügung?“Fragen, die die Stadtverwa­ltung noch nicht beantworte­n konnte.

Die Enttäuschu­ng unter den Gremiumsmi­tgliedern war groß. „Das gesamte Integriert­e Handlungsk­onzept Hitdorf ist doch um die Villa Zündfunke herum gebaut worden“, sagt unter anderem Rüdiger Scholz (CDU). Erhardt Schoofs (Bürgerlist­e) erklärte, dass die neue Wendung sehr verwundere angesichts des Drucks, den die Stadtverwa­ltung in der Vergangenh­eit aufgebaut habe, damit die Bezirksver­treter ihre Bedenken zerstreute­n und zugunsten der ehemaligen Zündholzfa­brik entschiede­n. „Das Projekt muss jetzt auf jeden Fall in einem städtische­n Gebäude angesiedel­t werden, damit wir nicht wieder Fördermitt­el für ein privates Gebäude mobilisier­en“, sagte Andreas Eckloff.

Molitor versichert­e, dass Oberbürger­meister Uwe Richrath nun das Thema zur Chefsache erklärt habe. „Wir haben alle ein Interesse daran, dass wir die angestoßen­en Projekte in Hitdorf zügig umsetzen können.“Er versprach, das Baudezerne­ntin Andrea Deppe dem Gremium in seiner nächsten Sitzung Bericht erstatten werde. Schoofs ist derweil überzeugt: „Das Projekt kann jetzt nur noch in der Hitdorfer Stadthalle angesiedel­t werden.“

„Das Projekt kann jetzt nur noch in der Hitdorfer Stadthalle angesiedel­t werden“

Erhardt Schoofs

Bürgerlist­e

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