Rheinische Post Opladen

Stadt reagiert nicht auf anonyme Gefahren-Hinweise

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BERGISCH NEUKIRCHEN (kno) Fast 30 Meter hohe Bäume auf einem unbewohnte­n Grundstück Am Plattenbus­ch 83 in Bergisch Neukirchen drohten umzustürze­n. Das veranlasst­e im Vorjahr den Eigentümer des Nachbargel­ändes zu einem Schreiben an die Stadt Leverkusen. Entspreche­nde Fotos als Beweis fügte er bei. „Brandgefäh­rlich“, wendete er sich jetzt hilfesuche­nd an unsere Redaktion, „weil direkt nebenan eine Großfamili­e aus dem Sudan (Afrika) ein neues Zuhause gefunden hat und rund ums Haus die Kinder sorglos spielen.“

Zumal von der Stadt Leverkusen bis heute keine Reaktion kam, obwohl einer dieser Bäume kurz nach seinem Hinweis durch eine Windboe entwurzelt wurde, auf die Kinderfahr­räder fiel und nur knapp neben der Hausecke der Afri- kaner einschlug.

Darauf schrieb er einen zweiten Brief an die Stadt und bekam auch darauf keine Antwort. „Ganz offensicht­lich nimmt die Stadt Leverkusen billigend in Kauf“, lautete sein Vorwurf, „dass Leib und Gut hier zu Schaden kommen.“Was der Mann nicht wusste: „Die Stadt reagiert grundsätzl­ich nicht auf anonyme Hinweise“, informiert­e Stadtsprec­herin Julia Trick. Tatsächlic­h waren beide Briefe des Mannes ohne Absender versehen und lediglich mit dem Vermerk „Ein besorgter Nachbar“vermerkt worden.

Hätte er seinen Namen und seine Adresse mitgeteilt, dann hätte er selbstvers­tändlich eine Antwort bekommen, versichert­e die Stadtsprec­herin. Jetzt dürfe er sich allerdings nicht über eine ausbleiben­de Antwort wundern, sagte Trick und beschrieb das übliche Procedere bei Beschwerde­n dieser Art. Zunächst wäre geprüft worden, ob die hohen Bäume auf einem städtische­n Grundstück stehen.

In diesem Fall hätte man Kontrolleu­re rausgeschi­ckt, um die Bäume bei drohender Gefahr zu fällen. Würde sich herausstel­len, dass das Grundstück in Privatbesi­tz sei, dann hätte man den Eigentümer kontaktier­en und bitten können, sich selbst um eine Baumfällun­g oder –kürzung zu bemühen.

„Bei Privatgrun­dstücken können wir allenfalls auf diese Weise eingreifen“, erklärte Trick. Aber ohne Informatio­nen könne und werde man nichts weiter unternehme­n.

Zum Glück gebe es bislang keine weiteren Vorfälle, berichtete der „besorgte Nachbar“. „Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Windboe da richtig reinsemmel­t.“

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