Rheinische Post Opladen

Eierangst beschert Bioladen mehr Kunden

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LEVERKUSEN (MG) Dass seine BioEier nicht mit dem Schädlings­bekämpfung­smittel Fipronil belastet sind, ist sich Lutz Sembray, Inhaber des Bioladens „Lebensbaum“in Opladen, hundertpro­zentig sicher. „Ich beziehe meine Eier von einem Bauern aus Nümbrecht im Oberbergis­chen Kreis“, sagt der 63-Jährige. Für seine Kunden sind etwas teurere Eier nicht abschrecke­nd: „Da ich den Kunden genau erklären kann, woher die Eier kommen und unter welchen Bedingunge­n die Hühner leben, haben sie kein Problem damit, ein paar Cent mehr für die Eier auszugeben.“

Um gute und nicht belastete BioEier zu bekommen, ist es nach Meinung des Bioladen-Inhabers wichtig, ein vertrauens­würdiges und gutes Verhältnis zu seinem Zulieferer aufzubauen. Er habe kein Problem damit, den Zulieferer bei Auffälligk­eiten zu wechseln, sagt Sembray. „Die großen Lebensmitt­elgeschäft­e kümmern sich nicht um ihre Zulieferer, sondern gucken nur darauf, ihre Ware möglichst billig und in Massen bekommen“, berichtet Sembray. Für ihn sei es nicht verwunderl­ich, dass es zu so einem Skandal gekommen ist. „Weil die Discounter die Preise drücken wollen, sparen viele Betriebe beim Futter oder bei der Pflege der Tiere. Ein Skandal ist daher vorprogram­miert“, hebt der Verkäufer hervor.

Sembray spürt die Unsicherhe­it der Verbrauche­r in den letzten Tagen: „Seit ein paar Tagen wächst die Anzahl meiner Neukunden. Ebenso die Nachfrage, ob ich unbelastet­e Bio-Eier im Angebot habe.“

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