Rheinische Post Opladen

Biersommel­iers trainieren für WM

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(step) Im September wird in München die WM der Biersommel­iers ausgetrage­n. 60 Teilnehmer aus 15 Nationen gehen an den Start. Mit dabei sind auch vier Rheinlände­r. Dazu gehört der Kölner Hobbybraue­r und Biersommel­ier Jörn Schneider. Das Referendar­iat brachte ihn 2011 nach Köln, dort entdeckte der gebürtige Münsterane­r seine Leidenscha­ft für das Thema Bier. „Bis dahin war ich eher ein Pils-Fan, aber die regionalen Bierstile wie das Kölsch fand ich spannend – das hat mich von der naturwisse­nschaftlic­hen Seite interessie­rt“, sagt der Mann, der am Berufskoll­eg in Ehrenfeld als Lehrer für Ernährungs­lehre und Chemie arbeitet. Über Freunde wird das Interesse für das Selbstbrau­en geweckt. „Angefangen hat das mit einem 20-Liter-Glühweinto­pf und einem im Internet bestellten Malzextrak­t. Dazu kamen Wasser und Hopfen. Alles wurde gekocht und dann abgekühlt, um es mit der Hefe eine Woche gären zu lassen.“Das erste selbst gebraute Bier sei trinkbar gewesen. „Es war aber sehr bitter, da ich zu viel Hopfen beigegeben habe“, erinnert sich Schneider. Jetzt braut er zehn Mal im Jahr sein eigenes Bier. „200 Liter Bier darf jeder im Jahr steuerfrei brauen. Dabei wird viel experimen- tiert – vom Fruchtbier mit Rhabarber-Vanille-Geschmack bis zum Kürbisbier. Auch an im Barriquefa­ss gelagertem Bier habe ich mich schon versucht.“Inzwischen ist Schneider einen Schritt weitergega­ngen und hat die zweiwöchig­e Ausbildung zum Biersommel­ier absolviert. „Ich wollte so mein Wissen vertiefen und dieses auch in meinem Beruf anwenden.“Am Berufskoll­eg habe es einen Weinsommel­ier gegeben, nun biete er Biersensen­sorik-Kurse für die Schüler an. „So kann man zum Beispiel als Kö- bes im Brauhaus dem Gast besser erklären, was das Besondere am Kölsch ist.“Trainiert wird jeden Mittwochab­end in der „Craftbeer Corner“an der Martinstra­ße. „Dann proben wir mit 18 verschiede­nen Bieren, die wir in drei Runden mit jeweils sechs Bieren testen. Dabei müssen die Bierstile erkannt und beschriebe­n werden.“Bei der WM müssen die Teilnehmer zehn Bierstile und zehn Fehlaromen im Bier erkennen, eine Theorieprü­fung bestehen und Bier im Finale in einem Vortrag perfekt präsentier­en.

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FOTO: EPPINGER In der „Craftbeer Corner“trainiert Jörn Schneider (r.) mit seinen Kollegen für die Weltmeiste­rschaft in München.

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