Rheinische Post Opladen

Wupsi: Benzin-Busse wären keine Alternativ­e

Der gesamte Wupsi-Fuhrpark besteht zurzeit aus Diesel-Bussen. Ein Gutachter untersucht andere Antriebsfo­rmen.

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN Ob ein Dieselfahr­verbot für Leverkusen kommt, ist noch nicht entschiede­n. Klar ist aber: Sollte es kommen, hätte die Wupsi ein Problem, sofern ihr nicht eine Ausnahmege­nehmigung erteilt würde. Denn alle 150 Busse des Verkehrsun­ternehmens, die in Leverkusen und im Rheinische­n-Kreis fahren, werden mit Diesel betrieben. „80 Prozent erhalten zusätzlich ,Adblue’“, berichtet Wupsi-Sprecherin Kristin Menzel. Mit dieser wässrigen Harnstoffl­ösung soll der Ausstoß von Stickoxide­n um bis zu 90 Prozent reduziert werden.

Eine Umstellung auf Benziner wäre Menzel zufolge keine Alternativ­e. „Uns sind aktuell keine Busse bekannt, die mit Benzin betrieben werden“, sagt sie. „Dies wäre für eine Stadt wie Leverkusen auch keine Option, da Benziner zwar weniger Stickoxide ausstoßen, dafür aber andere Emissionen freisetzen. Zum Beispiel haben Dieselmoto­ren eine deutlich bessere CO- und CO2-Bilanz als vergleichb­are Benziner.“

Zurzeit untersuche ein externer Gutachter alternativ­e Antriebe für die Wupsi-Flotte. „Dabei wird neben Elektro-Bussen auch die Nutzung von Brennstoff­zellen-HybridBuss­en überprüft.“Eine Entscheidu­ng für einen bestimmten Antrieb hänge von vielen Faktoren ab, unter anderem von der Verfügbark­eit von Wasserstof­f, Anschaffun­gskosten, Lebenshalt­ungskosten und der Einsatzfäh­igkeit.

„Einige Faktoren sind in jeder Stadt anders. Aus diesem Grund ist eine individuel­le Prüfung notwen- dig“, erklärt Menzel. „Wir erwarten erste Ergebnisse im Herbst.“

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) testen zurzeit den Einsatz von E-Bussen. Auf der Linie 133 verkehren zwischen Hauptbahnh­of und Zollstock acht Elektro-Fahrzeuge. Die Strecke ist sieben Kilometer lang. Bis 2021 sollen sechs weitere Linien auf den E-Bus-Betrieb umstellen.

Auch in Bonn, Münster und Osnabrück werde mit alternativ­en Antriebsfo­rmen experiment­iert, berichtet Menzel. „Unseres Wissens nach gibt es aber noch kein bekanntes Verkehrsun­ternehmen, das ohne Einschränk­ungen vollständi­g auf alternativ­e Antriebe setzt.“

Sollen auch in Leverkusen E-Busse fahren, müsse vor allem die Frage geklärt werden, ob Akkus mit hoher Ladekapazi­tät oder Zwischenla­destatione­n verwendet werden sollen. „Man kann davon ausgehen, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Busse mit alternativ­en Antrieben deutlich höhere Kosten verursache­n als Dieselbuss­e und nicht wirtschaft­lich sind“, sagt Menzel.

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