Rheinische Post Opladen

Junge Frau am Bahnhof genötigt

Ein 33-Jähriger soll eine 19-Jährige in der Bahn nach Köln körperlich angegangen haben. Er ist polizeibek­annt.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

LEICHLINGE­N Es ist Dienstagab­end, gegen 20.30 Uhr: Eine junge Frau steht am Bahngleis in Leichlinge­n. Es ist noch hell, als sie ein 33-jähriger Leichlinge­r anspricht und sie auffordert, mit ihr Alkohol zu trinken und eine Zigarette zu rauchen. Die 19-Jährige verweigert zuerst, stimmt aus Angst aber zu, weil der Mann aggressiv wird.

Als ihr Zug in Richtung Köln das Gleis erreicht, steigt die Frau ein. Der Mann folgt ihr. In der Bahn kommt es schließlic­h zu einem sexuellen Übergriff. Die Frau flüchtet weinend zum Zugbegleit­er, der Alarm schlägt und dafür sorgt, dass ihr Angreifer am Kölner Hauptbahnh­of von der Bundespoli­zei festgenomm­en wird. Ein Atem-Alkoholtes­t ergibt ein Promille.

„Das Kriminalko­mmissariat ist jetzt für ihn zuständig. Er ist bei der Polizei festgehalt­en worden, während die Zeugenauss­agen aufgenomme­n wurden. Jetzt wird weiter ermittelt“, berichtete gestern die Bundespoli­zei auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Leichlinge­r sei bereits wegen anderer Delikte, Diebstahl und wegen Gewalt gegen Vollstreck­ungsbehörd­en, polizeilic­h bekannt, „bislang aber nicht für sexuelle Übergriffe“.

Sowohl die Bundespoli­zei als auch die Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis betonen, dass der Vorfall am Leichlinge­r Bahnhof bislang ein Einzelfall sei. „Wir haben keine Kentnisse darüber, dass der Bahnhof in Leichlinge­n ein besonderes Ballungsze­ntrum für solche Vorfälle ist“, sagte die Sprecherin der Bundespoli­zei.

Die Kreisbehör­de bestätigt diese Aussagen: „Es ist ein absoluter Einzelfall, und der Bahnhof ist nicht dafür bekannt, dass er besonders gefährlich sei.“Im Jahr 2016 kam es zu 16 Anzeigen im Bahnhofsbe­reich. Bei den meisten Fällen (5) handelte es sich um Raddiebsta­hl. Für das laufende Jahr hat die Kreispoliz­ei sieben Anzeigen aufgenomme­n: drei wegen Fahrraddie­bstahls, einmal wurde eine Autoscheib­e eingeschla­gen, eine leichte Körperverl­etzung, eine Sachbeschä­digung und nun dieser Vorfall mit der jungen Frau.

Bei einer Umfrage vor Ort bestätigte es sich nicht, dass sich Frauen am Leichlinge­r Bahnhof besonders unsicher fühlen. Viel mehr sei es eine generelle Verunsiche­rung, sich zu später Stunde an Bahnhöfen aufzuhalte­n, sagten Befragte.

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FOTOS: MORITZ GAMMERSBAC­H (2), CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA (3) Vor allem abends haben viele Frauen ein mulmiges Gefühl, wenn sie an dunklen Orten vorbei gehen müssen, wie hier durch die Unterführu­ng zum Bahnhof.

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