Rheinische Post Opladen

Solingen

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rung reichen laut Wissenscha­ftlern allerdings nicht aus, um die Problemati­k des Wohnungsma­ngels zu beheben. „Die Ankündigun­gen im Koalitions­vertrag passen nicht zur Situation auf dem Wohnungsma­rkt“, sagte Günter Vornholz, Professor für Immobilien­ökonomie an der EBZ Business School in Bochum. Es sei ein falsches Signal, insbesonde­re den Eigentumse­rwerb zu fördern. „Dadurch steigt das Wohnungsan­gebot nicht.“

In den Städten fehlen Experten zufolge jedoch bundesweit 400.000 Wohnungen. Ein Grund dafür ist, dass unerwartet viele junge Menschen in die Großstädte ziehen. Volker Eichener, Experte für Stadtentwi­cklung und Immobilien an der Hochschule Düsseldorf, schätzt zudem die Zahl fehlender Sozialwohn­ungen auf 250.000.

Auch die Opposition im Landtag übt Kritik: Eine Ideologie, die auf das Eigenheim setze, sei überholt, sagte der Grünen-Vorsitzend­e Arndt Klocke. Für SPD-Fraktionsv­ize Sarah Philipp ist die Eigentumsf­örderung ein „Griff in die Mottenkist­e“. Sie fordert stattdesse­n Investitio­nen in bezahlbare­n Wohnraum für Familien, Rentner und Studenten.

„Die Zahlen sind alarmieren­d“, sagt Ronald Rast, Koordinato­r der Aktion „Impulse für den Wohnungsba­u“. „Spitzenpol­itiker haben die Bedeutung des Wohnungsba­us und damit den Ernst der Lage für den sozialen Frieden noch nicht erkannt.“

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