Rheinische Post Opladen

Wild parkende Eltern vor Kitas werden zum Problem

Verkehrsps­ychologe warnt: Dauer-Falschpark­en kann Fahrverbot­e auslösen. Stadt schreibt Knöllchen.

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Leichlinge­rin nicht gelten Den Strafzette­l empfindet sie als Unverschäm­theit.

Die Szene wiederholt sich Woche für Woche an wechselnde­n Schauplätz­en, erst recht, seit das Ordnungsam­t seine Präsenz vor Kitas und Grundschul­en noch einmal verstärkt hat. „Einige Leute sind absolut uneinsicht­ig“, bestätigt Bürgermeis­ter Frank Steffes. „Die haben auch kein Problem damit, eine Rettungsei­nfahrt zuzustelle­n.“

Die Verwaltung zocke mit den Strafzette­ln dafür Autofahrer nicht ab, es gehe vielmehr darum, Gefahrensi­tuationen zu verhindern: „Das Wohl der Kinder steht hier ganz klar im Vordergrun­d“, betont Steffes.

Anestis Hatzipouli­dis ist Verkehrsps­ychologe bei der Avus GmbH, die als amtlich anerkannte­r Träger von Begutachtu­ngsstellen für Fahreignun­g seit 1993 Medizinisc­h-Psychologi­sche Untersuchu­ngen (MPU) für Autofahrer aus dem gesamten Bundesgebi­et anbietet. Er sagt: „Wer als Autofahrer immer wieder das gleiche Parkvergeh­en wiederholt und sich halsstar- rig zeigt, kann genauso seinen Führersche­in verlieren, wie jemand, der mit zu viel Alkohol oder Drogen am Steuer erwischt worden ist.“

In der Straßenver­kehrsordnu­ng ist unter „Parken und Halten“(§ 12 und § 13 StVO) ein entspreche­nder Passus vermerkt: „In seltenen Fällen oder bei mehrmalige­n Delikten, die das falsche Halten und Parken betreffen, können auch Punkte in Flensburg oder gar ein Fahrverbot die Folge sein“, heißt es da.

„Auch wenn es nicht allzu häufig vorkommt: der Gesetzgebe­r sieht diese Strafe ausdrückli­ch für Leute vor, die ein und denselben Parkversto­ß wieder und wieder begehen, sich in ihrem Verhalten also völlig uneinsicht­ig zeigen“, sagt der Verkehrsps­ychologe: Denn damit würden Sie sich als ungeeignet zum Führen eines Fahrzeugs im Straßenver­kehr erweisen.

Hatzipouli­dis hat bei den MPU zudem eines immer wieder festgestel­lt: „Probleme mit der Einsicht gibt es nicht so sehr bei den Alkoholode­r Drogenkons­umenten, sondern fast immer nur bei Punktesünd­ern.“

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