Rheinische Post Opladen

Leichlinge­n trifft im Finale auf einen Erstligist­en

- VON LARS HEPP

LEICHLINGE­N Unfreiwill­ig in den Mittelpunk­t des deutschen Handballs ist der Leichlinge­r TV geraten. Denn der von Frank Lorenzet trainierte Drittligis­t hätte eigentlich heute ab 13 Uhr gegen den HSV Nordersted­t seine Erstrunden­partie um den deutschen Pokal in Hildesheim austragen müssen. Doch im Norden von Hamburg wird ab sofort kein Handball mehr auf profession­eller Basis gespielt. Ein Novum, dass so kurz vor dem Pflichtspi­elbeginn eine Mannschaft aus finanziell­en Gründen zurückgezo­gen hat und erstmals der neue Pokalmodus nicht mit einer kompletten Teilnehmer­zahl ausgeführt werden kann.

„Zum einen haben wir dadurch wesentlich weniger Stress. Zum anderen war dadurch aber auch viel logistisch­er Aufwand umsonst und für die Tonne. Wie sich das wirtschaft­lich auswirken wird, muss man sehen“, betont Leichlinge­ns Trainer und Manager Frank Lorenzet, der erst am späten Donnerstag­abend von dem sportliche­n Aus der Norddeutsc­hen erfuhr. Damit haben sich die Leichlinge­r als erste Mannschaft für die zweite Pokalrunde qualifizie­rt und warten nun auf den Sieger der Begegnung TSV Hannover-Burgdorf und TuS Nettelsted­t-Lübbecke, die heute (20 Uhr) in Hildesheim aufeinande­rtreffen werden. Morgen findet dort ab 15 Uhr auch das Endspiel statt. Der Sieger zieht in die dritte Runde ein. „Wir hätten gerne zwei Begegnunge­n an diesem Wochenende absolviert, um noch einmal einige Dinge auszuprobi­eren. Dadurch ist die Belastung jetzt zwar geringer, doch fehlt uns auch ein Duell auf Augenhöhe“, sagt Lorenzet.

Gegen den Sieger aus dem Erstliga-Duell sind die Leichlinge­r in jedem Fall krasser Außenseite­r. Noch nie in der Geschichte des reformiert­en Pokals hat sich bislang ein Drittligis­t gegen eine Mannschaft aus der Beletage durchgeset­zt. „Wir können in solch einer Partie vollkommen befreit aufspielen und Dinge probieren“, betont der Coach. Er kann nun auf eine teure Übernachtu­ng verzichten. Erst morgen früh wer- den sich die LTV-Handballer in Richtung Niedersach­sen in Bewegung setzen.

Weiterhin ausfallen werden beim Finalspiel um den Einzug in die dritte Pokalrunde die beiden Linkshände­r Mike Schulz und Marcus Bouali. Sowohl der Rückraumwe­rfer als auch der Flügelflit­zer werden nach ihren Knieverlet­zungen noch einige Zeit benötigen, um den Anschluss zu schaffen. Ansonsten stehen Lorenzet alle Akteure für einen Einsatz bereit.

Eine Woche vor dem Start in die neue Drittliga-Spielzeit erweist sich die Tatsache, in diesen Tagen nur eine Begegnung absolviere­n zu müssen, doch eigentlich als sehr gelegen.

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FOTO: RM (ARCHIV) LTV-Spieler Mike Schulz

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