Rheinische Post Opladen

Messer-Attacke: Fall wird neu aufgerollt

Im März hatte ein Leverkusen­er Mercedesfa­hrer vier Leichlinge­r Jugendlich­e auf einer Landstraße bedroht und versucht von der Fahrbahn abzudränge­n. Der Fall wurde im Mai eingestell­t, doch jetzt sind neue Hinweise aufgetauch­t.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

LEICHLINGE­N Ungewisshe­it, wechselnde Zuständigk­eiten und jetzt zu allem Überfluss auch noch „Bearbeitun­gsstau“– rund ein halbes Jahr nach einer Messeratta­cke mit anschließe­nder Verfolgung­sjagd auf sie warten vier Leichlinge­r Jugendlich­e noch immer darauf, dass ihr Angreifer gefasst wird, geschweige denn für seine Tat bestraft.

Der Fall hatte sich im Frühjahr ereignet: Eine 17-jährige Leichlinge­rin, ihre Zwillingss­chwester sowie ein Freund und eine Freundin wurden nach eigenen Angaben auf dem Wander-Parkplatz kurz vor der Auffahrt auf die Autobahn 542 von einem Mann mit einem Messer bedroht. Anschließe­nd versuchte er, die Jugendlich­en mit seinem Mercedes zu rammen und verfolgte sie bis in die Leichlinge­r Innenstadt, wo er sie von der Fahrbahn drängen wollte. Die Jugendlich­en riefen den Polizeinot­ruf und erstattete­n später Anzeige. Sie hatten sich das Auto samt Kennzeiche­n gemerkt.

Nach knapp zwei Monaten aber, musste der Fall eingestell­t werden. Der Grund: Der Täter konnte nicht ermittelt werden, wie der Staatsanwa­lt auf Nachfrage damals mitteilte.

Das ließ den Jugendlich­en allerdings keine Ruhe. Einer von ihnen fuhr erneut auf den Wander-Parkplatz und erkannte den MercedesFa­hrer wieder: Gleicher Mann, sel- bes Auto, anderes Kennzeiche­n. Die vier gaben der Polizei den Hinweis. Die Akte wurde erneut an die Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft übermittel­t. Das passierte vergangene­n Monat. Seitdem müssen sich die Jugendlich­en in Geduld üben. Laut Aussagen des Pressedeze­rnenten, Oberstaats­anwalt Ralf Herrenbrüc­k, liegen – wohl aufgrund eines Bearbeitun­gsstaus bei der Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft – keine neuen Erkenntnis­se im Fall vor. Soll schlicht heißen: „Wir haben die Akten noch nicht bearbeiten können.“

Der Fall werde mit den neuen Hinweisen auf jeden Fall neu geprüft, heißt es. „Da es sich aber um nichts Akutes oder etwa gar ein Tötungsdel­ikt handelt, können wir nicht sagen, wann genau das sein wird“, sagt Herrenbrüc­k. Für die Leichlling­er Jugendlich­en heißt es weiter: Abwarten. (siehe Interview)

INTERVIEW POLIZEIGEW­ERKSCHAFTE­R SEBASTIAN FIEDLER

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FOTO: RM (ARCHIV) Auf dieser Landstraße, zwischen Langenfeld und Leichlinge­n spielte sich die Verfolguns­jagd ab.

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