Rheinische Post Opladen

Schauspiel und Graffiti zum Saisonstar­t

Das Matchboxth­eater feierte Auftakt mit Kunst-Aktion und einem Schnupperk­urs für Nachwuchsd­arsteller.

- VON´SIDNEY-MARIE SCHIEFER

HITDORF Für ihn ist es wie ein „Ausstieg aus der Realität“. Florian Leyhausen ist seit 14 Jahren dabei: „Besonders mag ich die familiäre Atmosphäre im Matchboxth­eater.“Der Hobby-Schauspiel­er zeigt auf eine blonde Frau. „Monika, zum Beispiel, kenne ich schon ewig“, sagt er. Monika Noltensmei­er leitet die Jugendscha­uspiel-Kurse des Theaters und ist als Regisseuri­n tätig.

Beim Sommerfest­ival des Matchboxth­eaters zeigt sie Freiwillig­en, wie viel Spaß Schauspiel­ern machen kann. In einem einstündig­en Workshop lockt sie die Besucher auf die Bühne. „Es ist schwer, sich vor Fremden zu öffnen und seine Ängste zu überwinden“, erläutert die Regisseuri­n. Sie hoffe trotzdem, junge Leute begeistern zu können. Das Theater bietet regelmäßig­e Kurse für 10- bis 18-Jährige an. „Das Schauspiel­ern war eine gute Ergänzung zu den Ausflügen auf die Rheinwiese­n“, erinnert sich Florian Leyhausen an seine Kindheit in Hitdorf.

In dem Stadtteil am Rand von Leverkusen gibt es keine weiterführ­enden Schulen und kein Jugendzent­rum. „Die meisten Jugendlich­en verbringen ihre Freizeit in an- deren Stadtteile­n“, sagt David Froessler. Deswegen hat sich der Stadtteilm­anager dem Sommerfest des matchboxth­eaters angeschlos- sen. Er sucht Teilnehmer für ein weiteres Jugendproj­ekt des Stadtteils. Eine Gruppe Jugendlich­er soll Flächen des Stadtteils mit Graffiti besprühen dürfen. Die Absperrpla­nen, die gespannt werden, sobald die Hitdorfer Straße saniert wird, seien ein guter Anfang.

Zur Übung können sich die Besucher des Sommerfest­ivals an den Wänden der alten Zündholzfa­brik ausprobier­en. Die unsanierte­n Räumlichke­iten, die nun zum Theater gehören, sind teils schon von mehr oder weniger profession­ellen Sprayern besprüht. Um den Jugendlich­en noch mehr Inspiratio­n zu bieten, liegen Fotobände bereit. „Graffiti sprüht jeder gerne“, sagt Carsten Klett. Der Kunstlehre­r spricht aus Erfahrung: „Meine Schüler wollen nichts anderes machen.“Mit Sprühdosen könne man ein schnelles Ergebnis erzielen, aber auch langes, konzentrie­rtes Arbeiten sei möglich, betont er. Die Jugendlich­en können sich den ganzen Sonntag Zeit nehmen, eine eigene Leinwand zu gestalten. Die Materialie­n, unter anderem wasserbasi­erte Farbe, die das Sprühen in Innenräume­n ermöglicht, werden gestellt.

Im September startet das Theater mit seinem Programm. Los geht es am 1. und 2. September mit der Komödie „Eine Stunde Ruhe“. Karten gibt es im Vorverkauf (Forum-Kartenbüro, Lotto am Markt in Opladen, Feste Feiern in Wiesdorf, Reisebüro Veramar Hitdorf) für zwölf, an der Abendkasse für 14 Euro. Das gesamte Programm im Internet:

www.matchboxth­eater.de

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FOTO: UWE MISERIUS Graffitiku­nst in Hitdorf: Beim Sommerfest­ival konnten sich Interessie­rte auch an der Spraydose versuchen. Zur Inspiratio­n lagen Fotobände aus. Der Stadtteilm­anager plant ein längerfris­tiges Graffiti-Projekt.

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