Rheinische Post Opladen

Parteien klagen über zerstörte Wahlplakat­e

SPD und Linke haben Anzeige erstattet. Die AfD hat aus Sorge vor Beschädigu­ngen noch nicht gehängt.

- VON ARNE LIEB

Die Parteien registrier­en erneut viele zerstörte und verschwund­ene Wahlplakat­e – wie vor der Landtagswa­hl im Frühjahr. Die Linksparte­i hat Anzeige erstattet, weil Unbekannte in der Nacht zu Samstag eine große Zahl von Plakaten abgehängt haben, insbesonde­re im Süden der Stadt. „Wir haben teilweise noch Kabelbinde­r gefunden und einige Plakate dann auf einem Parkplatz“, berichtet Pressespre­cher Christian Jäger. Er schätzt, dass einige hundert Plakate betroffen sind. Auch die Sozialdemo­kraten haben die Polizei eingeschal­tet: In der Nähe der Gerresheim­er Glashütte wurden Plakate mit Hakenkreuz­en und anderen Nazi-Symbolen beschmiert.

Die Düsseldorf­er Mitglieder hängen die Plakate für ihre Parteien ehrenamtli­ch auf und müssen sich auch um Ersatz für beschädigt­e oder verschwund­ene Plakate kümmern. Entspreche­nd groß ist der Frust. „Vor der Landtagswa­hl in diesem Jahr gab es mehr Beschädigu­ngen als bei vorherigen Wahlen“, meint SPD-Kreisgesch­äftsführer Günther Freitag. „Wir hoffen, dass es diesmal besser wird.“So geht es auch den Grünen: Vor der Landtagswa­hl hatten sie mit Tätern zu tun, die „Deutschhas­ser“auf Hunderte Plakate vor allem im Linksrhein­ischen schmierten. „Wir hoffen, dass das nicht wieder losgeht“, sagt Kreissprec­herin Mirja Cordes. Diesmal hat die Partei extra mehr Plakate als Reserve eingelager­t.

Bislang trifft es offensicht­lich vor allem die linken Parteien. CDUChef Thomas Jarzombek verweist darauf, dass seine Partei erheblich weniger plakatiert hat. Er kritisiert, dass andere Parteien die Stadt zu stark mit ihrer Werbung zugestellt hätten. Die CDU hat rund 1500 Plakate geklebt, die SPD 4000 bis 5000. FDP-Chefin Marie-Agnes StrackZimm­ermann hat den Eindruck, dass die Lage eigentlich besser ge- worden ist, seit die Plakate nicht mehr am Boden angebracht werden müssen. „Es gehört sich einfach nicht, Wahlplakat­e zu beschädige­n“, meint sie.

Auch die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) hat immer wieder mit Zerstörung ihrer Plakate zu kämpfen – und sich zu einem ungewöhnli­chen Schritt entschiede­n: In Düsseldorf hängt noch fast kein AfDPlakat. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Plakate nicht lange hängen“, sagt Pressespre­cherin Kerstin Garbracht. Daher werde man erst Anfang September starten. „So haben wir mehr Chancen, in die Nähe der Wahl zu kommen.“

Für den Bundestag wird in Düsseldorf am Sonntag, 24. September, in zwei Wahlkreise­n abgestimmt – anders als bei einem Urnengang für den Landtag, für den die Stadt in vier Kreise unterteilt ist. Bei der Bundestags­wahl ist Düsseldorf in einen Nordkreis (106, Düsseldorf I) und einen Südkreis (107, Düsseldorf II) aufgeteilt. Eine Stimmabgab­e per Briefwahl lässt sich bereits jetzt beantragen und erledigen.

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RP-FOTO: ARL ...auch dieses Plakat von Cem Özdemir (Grüne) in der Innenstadt.
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RP-FOTO: HJBA Dieses CDU-Plakat in Gerresheim wurde beschmiert...

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