Rheinische Post Opladen

Voigtslach­er feiern – und tun viel Gutes dabei

- VON TOBIAS BRÜCKER

HITDORF Das kleine Voigtslach ist ein ruhiges Nest. Schließlic­h besteht der ganze Ort bei Hitdorf quasi nur aus ein bis zwei Straßen und einigen wenigen Häusern. Doch einmal im Jahr steppen genau hier der Bär und hunderte Menschen aus der Region. Dann nämlich, wenn Wiesenfest ist.

Dann strömen sie herbei: die Leute in Feierlaune, Familien mit Kindern, alte und junge Menschen, durstige Kehlen und hungrige Mäuler. Und da das Wetter wunderbar mitspielte, die Sonne nicht zu sehr brannte und immer ein laues Lüftchen wehte, verzeichne­ten die Voigtslach­er am Wochenende Besucherza­hlen im vierstelli­gen Bereich.

All das wäre niemals möglich, wenn nicht alle im Ort vor dem Großereign­is tatkräftig mit anpacken würden. „Unser Team besteht aus 45 Leuten“, erzählte Mitorgani- satorin Ingrid Uebber. Dass sie und ihr Mann Frank keineswegs die wichtigste­n Menschen bei der Verwirklic­hung des Festes sind, ist ihr besonders wichtig. Das betonte sie, so oft es ging. Diese Bescheiden­heit stellt den Kern des Zusammenle­bens in der Dorfgemein­schaft dar. „Ohne Team geht es nicht. Man muss sich aufeinande­r verlassen können – und das können wir total“, sagte die 54-Jährige. Jedes Jahr tritt die Gemeinscha­ft finanziell in Vorleistun­g. Vieles wird privat bezahlt, 60 bis 75 Kuchen gebacken. Zudem stellen deutschlan­dweit Unternehme­n Preise für die Tombola zur Vergung. Zu den Spendern von Gutscheine­n gehören unter anderem der Brühler Freizeitpa­rk Phantasial­and sowie der Zoo in Duisburg.

Erst nachdem alles vorbei ist, wird abgerechne­t – und der Überschuss wie in jedem Jahr der Kinderkreb­sklinik in Düsseldorf zugeführt. So kann regelmäßig ein vierstelli­ger Betrag übergeben werden. „Dieses Jahr lief es leider nicht so gut“, gab Uebber zu, die Latte habe aber auch hoch gelegen: „Es kann sein, dass wir es doch noch schaffen.“

40 Helfer waren unermüdlic­h auf den Beinen. „Meine Eltern, beide über 80, stehen morgen trotzdem wieder hier, um beim Abbau zu helfen“, sagte Uebber lächelnd. So ist sie , die Voigtslach­er Gemeinscha­ft.

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FOTO: UWE MISERIUS „Ohne Team geht es nicht“: Das weiß niemand besser, als die Voigtslach­er Festgemein­schaft.

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