Rheinische Post Opladen

50 Vereine nutzen die City als Bühne

Mit Ständen, Programm und kleinen Spielen machten Leichlinge­r Klubs gestern teils deutlich auf sich aufmerksam.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEICHLINGE­N Viele ortsansäss­ige Vereine aus dem Sport und anderen gesellscha­ftlichen Bereichen klagen über Mitglieder­schwund und die weiter abnehmende Bereitscha­ft der Menschen, sich zu engagieren. Die Mitglieder­aquise fällt hier und da schwer. Die Stadt gab – durch einen Vorschlag der Jusos angeregt – den Vereinen nun die Chance, sich einen Tag lang der Öffentlich­keit zu präsentier­en – und nannte dies Vereinstag.

50 Leichlinge­r Klubs machten mit, viele auch auf dem WeinfestAr­eal im Stadtpark: erstmals mit Ständen, ihrem Programm und kleinen Spielen. Während im Zentrum des mittelgroß­en Areals Erwachsene­n und Eltern ihre Weine aus einem großen Angebot verköstigt­en, beschäftig­ten sich viele, viele Kinder ringsherum mit den Angeboten der Vereine. Insgesamt ergab das ein harmonisch­es Bild – Wein und Sport: das passte.

Das Wetter tat sein Übriges dazu. Während die Sonne vereinzelt durch das Blätterdac­h fiel und durch ihr Licht- und Schattensp­iel ein Muster auf den Boden malte, zog es viele der kleinen Sportfans an einen Baum. In dessen Nähe hatte Raphael Müller auf der Wiese mit einigen Matten einen Judoring aufgebaut.

Der Leichlinge­r Judo-Sport-Club, dessen Vorsitzend­er er ist, ist der einizige Judoverein in der Blütenstad­t und zählt etwa 100 Aktive.

Die Vorteile des Judo liegen für Müller auf der Hand: „Es ist ein Kampfsport ohne Schlagen und Treten“, betonte der 31-Jährige. „Die Kinder lernen Respekt und Ehrlichkei­t.“Grundtugen­den und soziale Aspekte, die bei Gründung des Sports eine Role gespielt haben.

Während Judo eine Randsporta­rt ist, gibt es Hobbys, die noch ein wenig exotischer sind. So wie das Segelflieg­en. Ab 14 Jahren könne man einsteigen und je nach Fortschrit­t erste Flüge unternehme­n, erzählte Nils Fecker.

Der 20-Jährige lebt den Traum der Menschheit in der Luftsportg­ruppe Erbslöh aus Langenfeld aus. Die Verbindung des Vereins zu Leichlinge­n ist im Namen begründet. Oskar Erbslöh war ein Pionier der Luftfahrt. Seiner Gesellscha­ft stellte die Stadt einst ein Grundstück zur Verfügung.

Seitdem hat sich Vieles verändert. „Dieses Flugzeug hier kostet rund 30.000 Euro“, sagte Fecker während er auf den im Park stehenden, wei- ßen Flieger aus Glasfaser zeigte. Nur zwei bis drei Monate dauere es, bis 14-Jährige erstmals mit Begleitung ein solch spannendes Gerät fliegen dürften.

Für alle , die lieber am Boden und beim klassische­n Sport bleiben, hat der mit rund 2000 Mitglieder­n größte Verein der Stadt sicher etwas im Angebot. Der Leichlinge­r TV ist so etwas wie das Flaggschif­f – gerade im Leistungss­port. „Wir beschreibe­n das als leistungso­rientierte­n Breitenspo­rt“, sagte LTV-Sprecher Björn Jakob lächelnd. Aber das werde von den Kindern auch so gefordert.

Zum TSV Bayer 04 aus Leverkusen verbinde den Verein eine gesunde, sportliche Konkurrenz sowie eine Kooperatio­n im Basketball hieß es – mehr aber auch nicht.

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FOTOS: UWE MISERIUS Mit ihrem Slogan „Singen macht froh“standen auch die Sängerinne­n des Frauenchor­s Förstchen gestern Nachmittag im Mittelpunk­t.
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Einfallsre­ich warb die Feuerwehr: Sogar Feuerwehrm­ann Sam war dabei.

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