Für immer „Hyper Hyper“
Die deutsche Band mit den meisten Top-Ten-Singles hat ein neues Album veröffentlicht, das so klingt wie alle Alben zuvor. Am Erfolg wird das nichts ändern. H.P. Baxxter und Scooter machen stoisch ihr Ding, ob sie dafür gefeiert oder geschmäht werden.
Letztens spielten Scooter ein Konzert auf der Krim. Nun ermittelt die ukrainische Staatsanwaltschaft gegen die Band. Im Prinzip könnte der Text an dieser Stelle schon zu Ende sein. Denn mehr Relevantes lässt sich über Scooter 2017 nicht sagen. Sicher – neue Single, neues Album, neue Tour. Aber das ist keine Nachricht, das ist ein Dauerzustand. Scooter 2017 sind die Scooter von 2006 sind die Scooter von 1995. Die Zeit gefroren, H.P. Baxxters Haare mit dem gleichen raspelkurzen Wasserstoffperoxidblond wie immer; die aktuelle Single „Bora Bora Bora“muss deshalb genauso klingen wie „I Like it Loud“von 2003, Döp döp döp dödödöp döp döp als ewiger Loop.
Wer hätte Mitte der 90er Jahre ernsthaft angenommen, dass von all den Eurodancebands dieser Dekade 25 Jahre später ausgerechnet Scooter noch Bestand haben würden? Seither hat das Trio sie alle stoisch ertragen; die empörten Verrisse, die ironischen Huldigungen, alle feuilletonistischen Versuche einer originellen Kulturkritik, sämtliche Superlative dazu – deutsche Band mit den meisten Top-Ten-Singles, dreißig Millionen verkaufte Platten, Band mit den meisten Auftritten bei Gülcan Kamps Hochzeit.
Begonnen hatte sie mit Remixen von Marky Mark und RuPaul. Dann
Neben diesem immer gleichen Schema ist Baxxter die zweite wichtige Konstante im Scooter-Universum. Hans Peter Geerdes, der Dorian Gray des Hardtrance, der mit der
Details wie diese machen ein Andocken einfach für alle, die für das Abfeiern von Scooter eine intellektuelle Erlaubnis brauchen. Die denken sich H.P. und Scooter schlau, in- ters Erfolg nicht Talent, Geschmack oder Originalität, sondern Disziplin. Alle zwei Jahre eine neue Platte, dazwischen halten Best-ofs, Special Editions oder Livealben die Energie gibt natürlich Dinge, die der Band wichtig sein könnten, The KLF vielleicht, das britische Duo, das Anfang der 90er Jahre Kunst und Mainstream vermischten, die eine Millio-