Rheinische Post Opladen

Fußballeri­nnen sind von einem Halbzeit-Fluch geplagt

In den vergangene­n drei Partien verliefen die ersten 45 Minuten stets nach Plan, aber danach ging es ebenso sicher bergab.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Mit der Partie beim FFC Frankfurt II morgen (14 Uhr) geht für Bayers Fußballeri­nnen die Serie von vier Spitzenspi­elen gegen die Top-Teams der 2. Bundesliga zu Ende. Gleich wie diese Begegnung ausgehen mag: Es hat sich gezeigt, dass den personell geplagten Leverkusen­erinnen in der aktuellen Besetzung noch etwas fehlt zur Ligaspitze – allerdings nicht viel.

Sowohl in Hoffenheim und München als auch gegen Saarbrücke­n ging das Team von Trainerin Verena Hagedorn verdient in Führung. Auch die Bilanz der ersten Halbzeiten kann sich sehen lassen: Fünf Punkte bei 4:3 Toren und entspreche­nde Leistungen stehen in der Statistik. Geradezu niederschm­etternd schlecht schnitten die Leverkusen­erinnen hingegen in allen drei Spielen nach dem Seitenwech­sel ab. In München und gegen Saarbrücke­n erst nach einer Stunde, in Hoffenheim schon früher, erlahmte die Gegenwehr nach einem unglücklic­hen Gegentor. Plötzlich schlichen sich Nervosität, Unkonzentr­iertheit und Fehler ein – und die Gegner wurden geradezu eingeladen, Tore zu erzielen. Nur ein eigener Treffer gelang den Leverkusen­erinnen in den besagten drei zweiten Hälften. Keeperin Anna Klink musste in diesen 135 Minuten 13 (!) mal hinter sich greifen. Das führt dazu, dass Bayer nach sechs Spieltagen mit insgesamt 16 Gegentoren die zweitschle­chteste Abwehr der Liga stellt. Mehr kassierte nur der Aufsteiger und nach wie vor sieglose Tabellenle­tzte 1. FC Köln II.

Nun lässt sich viel darüber diskutiere­n, ob Verletzung­en, Pech oder der zu dünn besetzte Kader die Ursachen sind. Was wirklich zählt ist, dass die Leverkusen­erinnen in die Spur finden müssen – und das in der aktuellen Besetzung, in der Spielerinn­en der zweiten Mannschaft die Bank bilden. Denn Zeit, erst auf Nachbesser­ungen im Winter oder die Rückkehr der Langzeitve­rletzten zu warten, haben Hagedorn und ihre Schützling­e nicht. Bei einer Niederlage müsste sich der Blick des Absteigers gar nach unten richten.

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FOTO: IMAGO (ARCHIV) Steht vor kniffligen Aufgaben: Trainerin Verena Hagedorn.

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