Rheinische Post Opladen

Die Fifa schaut weg

- VON STEFAN KLÜTTERMAN­N

Der Fußball-Weltverban­d (Fifa) führt in der eigenen Wahrnehmun­g einen harten Kampf gegen Doping. Null Toleranz gelte in dieser Hinsicht, versichert Präsident Gianni Infantino. Doch wie passt in diese Null-Toleranz-Politik ein WM-Chef-Organisato­r, den das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) soeben auf Lebenszeit von allen Spielen ausgeschlo­ssen hat, weil er als Hauptfigur im russischen Dopingskan­dal gilt? Die Fifa sagt: Er passt problemlos, der Witali Mutko.

Es ist eine Reaktion, die fassungslo­s machen müsste, aber offenbar gar nicht so viele fassungslo­s macht. Denn die Empörung der Öffentlich­keit über diese Vogel-Strauß-Haltung hält sich in Grenzen. Volkes Meinung von Sportfunkt­ionären im Allgemeine­n und Fifa-Funktionär­en im Speziellen ist anscheinen­d längst so schlecht, dass kaum noch jemand ethisch motivierte­s Handeln an dieser Stelle erwartet hätte. Das wiederum sollte ein Alarmsigna­l sein. Aber Alarmsigna­le kann nur der wahrnehmen, den interessie­rt, was andere von ihm denken. Und das interessie­rt nun wirklich nicht. BERICHT SPORTFEIND NUMMER EINS, SEITE D 1

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