Rheinische Post Opladen

Nachbarsch­aftskino kürt an der Hasensprun­gmühle „Goldhasen“

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEICHLINGE­N Die Filmfestsp­iele von Cannes prämieren ihre besten Filme mit einer goldenen Palme. Hollywood vergibt den „Golden Globe“Award, Los Angeles ist bekannt für die Oskar-Verleihung. Und Leichlinge­n hat neuerdings den „Goldenen Hasen“. Mit diesem speziellen Titel wurde jetzt zum ersten Mal ein Film ausgezeich­net, der den Besuchern des Nachbarsch­aftskinos im Altenzentr­um Hasensprun­gmühle im Laufe der Kino-Saison am besten gefallen hat. Mit 4,78 Punkten respektive Hasen wurde „Ein ganzes halbes Jahr“zum Sieger gewählt. Denn durch Hasen-Symbole – angelehnt an die „Hasensprun­gmühle“– wurde abgestimmt. Je mehr Hasen ein Film bekam, desto besser war seine Bewertung.

Im Anschluss an die Zeremonie flimmerte der amerikanis­che Liebesfilm (Originalti­tel „Me before you“) aus dem Jahr 2016 noch einmal über die Leinwand. Der Streifen basiert auf dem gleichnami­gen Roman von Jojo Moyes. In den Hauptrolle­n spielen Emilia Clarke und Sam Claflin eine Pflegerin und deren Patient, die sich ineinander verlieben. mehrfach versetzt. Die Anschlussp­robleme waren entstanden, nachdem Tiefbauarb­eiter die Straße aufgerisse­n hatten. Anrufe bei der Hotline halfen nicht weiter. Zuletzt war Schiedsman­n Schulze in Aussicht gestellt worden, dass sein Anschluss, der bereits drei Wochen tot war, wohl erst im neuen Jahr wieder funktionie­ren würde. So lange muss er nun nicht mehr warten. Status: Grün – Problem gelöst

Vor der Verleihung zum fünfjährig­en Bestehen deutete Einrichtun­gsleiter Stanislaus Stegemann auf die Bedeutung des Kinos hin und sagte: „Wir sind alle stolz, dass es so gut angenommen wird.“Die ursprüngli­che Idee dazu hatten Jörg Konopka, Mitarbeite­r der sozialen Dienste, und seine Kollegin Christiane Schrumpf nach einer Fortbildun­g.

Als ehrenamtli­che Helfer konnten sie die leidenscha­ftliche Cineastin Sabine Lindau-Rehorst dazu gewinnen. „Ich hatte schon immer ein Faible für Filme“, sagte sie, „auch schon, als meine Mutter noch hier im Heim war.“Seit Reinhard Brüsch als weiterer Unterstütz­er auf Anhieb Feuer und Flamme für das Kinoprojek­t war, arbeitet das Team eng zusammen und präsentier­t jeweils am ersten Mittwoch im Monat einen neuen und überwiegen­d aktuellen Film. „Wir kommen fast immer mit fünf Leuten, seit Jahren ist der Mittwoch ein fester Termin bei uns. Die Filme sind klasse und meistens ganz aktuell“, lobte Karin Unkelbach, eine Bürgerin aus Leichlinge­n.

Der einzige Nachteil im Nachbarsch­aftskino ist zugleich ein Vorteil: Aus wettbewerb­srechtlich­en Gründen dürfen die Titel vor der Ausstrahlu­ng nicht genannt werden. Somit wird irgendwie jeder Film zur Überraschu­ng.

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FOTO: UWE MISERIUS Christiane Schrumpf, Jörg Konopka, Rheinhard Brüsch und Sabine Lindau (v. l.) sind stolz auf das Nachbarsch­aftskino.

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